Landwirtschaft | Wald

Landwirtschaft und Weinbau im Einklang mit Klima und Umwelt: Unterfranken hat sich auf den Weg gemacht

Abschluss-Pressekonferenz zur Grünen Herbstklausur 2024

Grüne Fraktion Bayern

20. September 2024

Die Folgen der Klimaüberhitzung sind in der Landwirtschaft bereits deutlich spürbar –
insbesondere in Unterfranken haben die Landwirt*innen und Winzer*innen mit hohen 
Temperaturen, starken Schwankungen und enormen Dürreperioden zu kämpfen. Durch ihre 
Anpassung an die neuen Gegebenheiten leisten sie heute wertvolle Pionierarbeit, die 
exemplarisch auch für andere Regionen Bayerns stehen kann.

1. Von Unterfranken lernen

Unterfranken dient in puncto klimaresilienter und umweltfreundlicher Landwirtschaft in 
unterschiedlichen Bereichen als Vorbild. Folgende Aspekte sind hervorzuheben:

Forschung verstetigen: Landwirtschaft in Trockenlagen 
Wir fordern die Verstetigung von Forschungsprojekten wie beispielsweise „Landwirtschaft in 
Trockenlagen in Nordbayern“ der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), da die Thematik 
künftig auch in anderen trockenen Regionen Bayerns an Relevanz gewinnt. Dennoch lässt 
die Landwirtschaftsministerin erste Projekte zum Jahresende auslaufen.

Weinbau: Kulturgut und Wirtschaftsfaktor erhalten
Um in Zeiten des Klimawandels den Weinbau in Franken als identitätsstiftende Kultur und 
Wirtschaftsfaktor zu sichern, gibt es neben der Anpassung der Rebsorten viele Ideen und 
Initiativen für die Weinberge, unter anderem Tröpfchenbewässerungssysteme, die eine 
konstante und sparsame Wasserversorgung ermöglichen. Nachhaltige 
Wassermanagementsysteme wie etwa Vinaqua eignen sich auch für die Landwirtschaft in 
anderen trockenen Regionen Bayerns! Wir Grüne fordern deshalb mehr Förderung für 
Bewässerungsprojekte, welche die Bewirtschaftung sichern und zugleich ökologische 
Aspekte und gesellschaftliche Grundbedürfnisse wie den Trinkwasserschutz berücksichtigen.

Aus der Region für die Region: Nachhaltige regionale Wertschöpfungsketten schaffen
Eine nachhaltige Landwirtschaft kann nur im Einklang mit regionalen und ökologischen 
Wirtschaftskreisläufen bestehen. Wir Grüne fordern für alle staatlichen und öffentlichen 
Kantinen eine Bio-Quote von mehr als 50 Prozent, ergänzt um mindestens 50 Prozent 
regionale Produkte. Eine verlässliche Nachfrage wollen wir über ein kostenloses Schulessen 
mit fester Bio-Quote sicherstellen.
 

2. Landwirtschaft im Einklang mit Klima und Natur in ganz Bayern

Darüber hinaus braucht die Landwirtschaftspolitik klare Weichenstellungen, um die Existenz 
landwirtschaftlicher Betriebe zu erhalten, die Wertschätzung in der Gesellschaft zu stärken 
und eine gute Balance zu schaffen zwischen Ernährungssicherung und Lebensgrundlagen.

Landwirtschaft als Grundwasserschützer honorieren
Um extensive Bewirtschaftungsweisen zu fördern und Leistungen der Landschaftspflege und 
des Naturschutzes zu honorieren, braucht es mehr Geld für Agrarumweltmaßnahmen in 
der Landwirtschaft. Dafür muss Bayern bürokratiearm mehr Geld für effiziente Maßnahmen 
im Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) und Vertragsnaturschutzprogramm (VP/EA) zur 
Verfügung stellen.

Zentrum „Klimaresiliente Landwirtschaft Bayern“ gründen
Bayern braucht eine zentrale und ressourcenstarke Forschungseinrichtung, die 
Klimaresilienz in der Landwirtschaft vollumfassend in den Blick nimmt und Kompetenzen 
bündelt. Zudem braucht es eine zentrale Beratungsstelle, um bei der Umsetzung 
nachhaltiger Maßnahmen zu unterstützen.

Kleinere und vielfältige Betriebe fördern statt Fläche
Die EU-Agrarpolitik muss reformiert werden, um Ernährungssouveränität, den Erhalt 
landwirtschaftlicher Betriebe sowie Klima- und Naturschutz zu verbinden. Aktuell profitieren 
große Betriebe und industrielle Tierhaltung überproportional von Direktzahlungen. Dies 
benachteiligt Klein- und Mittelbetriebe, die höhere Kosten und bürokratische Hürden zu 
bewältigen haben. Der tatsächliche Bedarf muss stärker berücksichtigt werden.

Starke Ämter für starke Landwirtschaft 
Die Landwirtschaft muss fit für den Klimawandel werden. Dazu braucht es mehr 
Beratungsangebote durch die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
insbesondere bei der Wasser- und Bodenberatung sowie für Betriebsanpassungen beim 
Pflanzenbau und Tierhaltung. Eine ökologischere Bewirtschaftung, das Vermeiden von 
Erosionen und gesundes Bodenleben sind entscheidend für eine Landwirtschaft der Zukunft. 

Wasser schützen, speichern und effizient nutzen
Nachhaltiges Wassermanagement berücksichtigt Wetterdaten und die spezifischen 
Bedürfnisse der Betriebe. Effiziente Bewässerungstechniken wie die 
Tröpfchenbewässerung reduzieren den Wasserverbrauch erheblich. Sauberes 
Grundwasser bekommen wir überall wieder, wenn der Einsatz von Pestiziden und 
Düngemitteln deutlich reduziert wird. Der biozertifizierte Anbau von Getreide, Gemüse, Obst 
und Wein dient hier als Vorbild. Bodenverdichtung, hervorgerufen durch schwere
landwirtschaftliche Maschinen, beeinträchtigt die Wasserinfiltration und -speicherung. 
Wasserrückhalt in der Fläche, Humusbildung, Reduktion von Bodenerosion durch Wind und 
Wetter, neue Hecken, begrünte Feldraine u.v.m. sind entscheidend, um die Auswirkungen 
von Extremwetterlagen zu begrenzen und Schäden zu minimieren.


Statements:

Johannes Becher, Erster stellvertretender Fraktionsvorsitzender Bündnis 90/DIE GRÜNEN 
im Bayerischen Landtag:
„Der Klimawandel ist längst da. Hitze, Dürre, Bayern zwischen Starkregen und sinkenden 
Grundwasserspiegeln – die gesamte Landwirtschaft steht vor gewaltigen 
Herausforderungen. Um unseren Wohlstand zu behalten, müssen wir uns verändern. Am 
meisten hat mich bei meinem Besuch in Unterfranken beeindruckt, wie entschlossen die 
Winzerinnen und Winzer reagieren. Sie entwickeln Lösungen, die auch für andere Regionen 
Bayerns bedeutend sein können. Genau diese Innovationskraft in der Landwirtschaft müssen 
wir noch viel mehr unterstützen.“

Martin Häusling, Abgeordneter der Grünen im Europäischen Parlament und Mitglied des 
Agrarausschusses für die Grünen/EFA
„Landwirte fordern zu Recht faire Preise für ihre Produkte. Sie wollen nicht auf Subventionen 
angewiesen sein, sondern eine faire Preisgestaltung. Wir brauchen daher eine bessere 
Stellung von Erzeugern und kleinen und mittleren Lebensmittelhandwerksbetrieben in der 
Wertschöpfungskette. Denn die Marktmacht des Lebensmitteleinzelhandels hat laut 
neuestem Gutachten der Monopolkommission seit 2007 nochmals zugenommen – zulasten 
von Erzeugern und Verbrauchern. Auf EU-Ebene sollen nun die Richtlinien für unfaire 
Handelspraktiken und die Gemeinsame Marktordnung überarbeitet werden. Wir Grüne 
stehen hier an der Seite der Landwirte. Die EU-Subventionen wollen wir den Landwirten für 
ihre Erbringung öffentlicher Leistungen zum Schutz von Klima, Artenvielfalt und Tierwohl 
auszahlen – und zwar nicht nur als Ausgleichszahlung, sondern einkommenswirksam. Das 
fordert auch der kürzlich von 29 Verbänden aus Landwirtschaft, Umwelt, Handel und 
Verbraucherschutz veröffentlichte Abschlussbericht des Zukunftsdialogs zur Landwirtschaft 
unter Prof. Strohschneider. Den neuen Agrarkommissar Christophe Hansen werden wir nun 
daran messen, ob er diese Forderungen in konkrete Schritte zur notwendigen Agrarwende 
umsetzt. Falls ja, hat er unsere Unterstützung.”

Mia Goller, Sprecherin für Landwirtschaft, Bündnis 90/DIE GRÜNEN im Bayerischen 
Landtag:
„Die Landwirtschaft ist das Rückgrat unserer Gesellschaft – sie sichert unsere Ernährung, 
pflegt unsere Landschaften und trägt maßgeblich zum Klimaschutz bei. Wenn wir wollen, 
dass unsere Höfe auch in Zukunft bestehen, müssen wir den Landwirten den Weg ebnen, 
umweltfreundlich und gleichzeitig wirtschaftlich erfolgreich zu arbeiten. Denn nur eine 
Landwirtschaft im Einklang mit der Natur kann langfristig unser aller Lebensgrundlagen 
sichern.“

Paul Knoblach, Weinbau-Experte, Abgeordneter aus Unterfranken, Bündnis 90/DIE 
GRÜNEN im Bayerischen Landtag:
„Weinbau ist in Franken eine identitätsstiftende Kultur – und Wirtschaftsfaktor zugleich. Aber 
die Klimakrise ist deutlich zu spüren. Mit den immer wärmeren Temperaturen im Frühjahr 
treiben die Rebstöcke früher aus, die Gefahr von Schäden durch Spätfröste und 
Ernteausfälle steigt, und der zunehmende Wassermangel fordert die Winzerinnen und 
Winzer heraus. Wir Grüne fordern deshalb mehr Förderung durch die Staatsregierung – für 
die Umstellung auf resistente Zukunftsweine und für Bewässerungsprojekte, welche die 
Bewirtschaftung sichern und zugleich ökologische Aspekte und gesellschaftliche 
Grundbedürfnisse wie den Trinkwasserschutz berücksichtigen!“

Patrick Friedl, Sprecher für Naturschutz und Klimaanpassung, Abgeordneter aus 
Unterfranken, Bündnis 90/DIE GRÜNEN im Bayerischen Landtag:
„Unterfranken ist besonders gefährdet durch die Klimaüberhitzung. Wenn ganz Bayern unter 
Wassermangel leidet, dann ist Unterfranken kurz vor dem Vertrocknen. Denn hier fällt 
weniger Regen, die Sommer sind heißer und die Austrocknung geht deshalb schneller. 
Umso wichtiger sind Wasser-aufnahmefähigere Böden, verbesserter Regenrückhalt in der 
Fläche und mehr wassersensibler ökologischer Landbau. Gut, dass sich Weinbau, Land- und 
Forstwirtschaft, unterstützt durch die Landesanstalten und wissenschaftlich begleitet durch 
Universität und Hochschulen, längst auf den Weg zur Stärkung der Klimaresilienz von 
Umwelt und Natur gemacht haben.“