Hausärztemangel: Starre Quoten decken noch keinen Bedarf
Den Vorstoß der schwarzorangen Staatsregierung zur Ausbildung und Ansiedlung von Ärzten im ländlichen Raum mit Hilfe einer Landarztquote für Medizinstudenten kommentiert die gesundheitspolitische Sprecherin der Landtags-Grünen, Christina Haubrich.
„Eine starre Quote wird nicht reichen, um den Hausärztemangel zu beheben. Sinnvoller als eine starre Quote wäre es, Kooperationen zwischen Universitäten und Krankenhäusern im ländlichen Raum, in dem Bedarf besteht, zu befördern. Wenn Studierende bereits einen großen Teil ihres Studiums dort verbringen, werden sie nach ihrem Abschluss auch häufiger freiwillig in diesen Krankenhäusern arbeiten oder sich in der Region mit einer Praxis niederlassen.
Um mehr Hausärztinnen und Hausärzte zu gewinnen, braucht es zudem eine zielgerichtete Bedarfsplanung, angepasst an die Bevölkerungsstruktur. So kann sichergestellt werden, dass eine angemessene und sektorenübergreifende Verteilung stattfindet. Vorstellbar wäre auch eine Art Lotsin oder Lotse für unterversorgte Regionen, die sich um die bessere Vernetzung vor Ort kümmern, Erfahrungen zusammenbringen, wissen, wo potenzielle Praxisräume sind und zuständige Gremien und Verbände an einen Tisch bringen. So wird dort gehandelt, wo der Bedarf besteht.“