Atom-Kongress: Gefahr erkannt, Gefahr gebannt?

<p>Die Atomkatastrophe von Fukushima im März 2011 hat eine Kehrtwende in der Atompolitik der Bundeskanzlerin ausgelöst. Die noch im Oktober 2010 durchgepeitschte Laufzeitverlängerung wurde wieder kassiert und auch die Kanzlerin kehrte mehr oder weniger zum langfristigen Atomausstieg der rot-grünen Koalition aus dem Jahr 2000 zurück. Im Bewusstsein vieler Leute ist damit die Gefahr gebannt. Statt 17 Reaktoren laufen in Deutschland heute nur noch acht. Drei davon stehen in Bayern – zwei in Gundremmingen.</p>

16. April 2016

Doch die Gefahr ist keineswegs abgewandt. Die Reaktoren werden immer älter und die Betreiber wollen nicht mehr als unbedingt nötig in die Sicherheit investieren. Auch beim geplanten Abriss der alten Atomkraftwerke spielen wirtschaftliche Überlegungen eine wichtige Rolle.

Die atomaren Zwischenlager an den drei bayerischen Atomstandorten sind alles andere als sicher: Flugzeuge und Waffen werden immer ausgereifter, die Terrorgefahr steigt. Ein sicheres Endlager ist nicht in Sichtweite. Gerade Gundremmingen, mit den letzten Siedewasserreaktoren Deutschlands und dem größten Atommülllager Deutschlands, stellt eine besondere Gefahrenquelle dar. Daher haben wir als Grüne Landtagsfraktion Augsburg als Standort für unseren Atomkongress gewählt.

Ich lade Sie und Euch sehr herzlich zu unserer Veranstaltung ein und freu mich auf spannende, informative Vorträge und Diskussionen.

PROGRAMM (als PDF)

Was ist: Die Gefahren in Gundremmingen und beim Atommüll

10:00 Grußwort
Reiner Erben, Referent für Umwelt, Nachhaltigkeit und Migration der Stadt Augsburg

10:10 Einführung
Martin Stümpfig, MdL, Energie- und klimapolitischer Sprecher der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Bayern

10:30
"Risiken des Betriebs des Atomkraftwerks Gundremmingen"
Prof. Dr. Manfred Mertins, Technische Hochschule Brandenburg, (ehemals: GRS)

"Leidet die Versorgungssicherheit in Bayern unter einem schnelleren Abschalten von Gundremmingen C?"
Dr. Christine Wörlen, Arepo Consult

"Mängel beim Sicherheitsstandard von atomaren Zwischenlagern in Bayern"
Ing. grad Dipl.-Phys. Wolfgang Neumann, intac GmbH, Hannover

13:00 Mittagspause

14:00 Nachmittagsforen zur Auswahl:

Was bleibt: Der Müll (Moderation: Martin Stümpfig, MdL) - Forum 1

Stilllegung und Abbau von Atomkraftwerken
Ing. grad Dipl.-Phys. Wolfgang Neumann, intac GmbH, Hannover

Abriss von Atomkraftwerken: zwischen Geheimschutz und Bürgerbeteiligung
Dirk Seifert, BUND AK Atom, stellvertretender Sprecher

Was bleibt: Die Kosten (Moderation: Christine Kamm, MdL) - Forum 2

Risiken bei Atomkonzerne mit beschränkter finanzieller Verantwortung
Prof. Dr. Wolfgang Irrek, Institut Energiesysteme und Energiewirtschaft, Hochschule
Ruhr West

Keine Milliardengeschenke für Atomkonzerne - Die Brennelementesteuer und ihre Rolle im Atomausstieg
Franziska Buch, Referentin Energie und Klima, Umweltinstitut München e.V.

Was kommt: Die Energiewende

16:00 Die Chancen der Energiewende und ihre Verhinderer
Raimund Kamm, Bundesverband Windenergie, Vorsitzender Landesverband Bayern

16:30 Schlusswort
Martin Stümpfig, MdL