Seminar: Energiewende in Bayern – Neue Wege unter erschwerten Bedingungen

<p>Die Aussichten für den Klimaschutz in Bayern sind düster. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien stockt. Das Ziel 100 Prozent Erneuerbare Energien bleibt in weiter Ferne. Der Ausbau des Solarstroms bleibt – in Bayern wie bundesweit – stark hinter den offiziellen Planungen der Bundesregierung zurück. Auch der Windstrom wurde von der CSU-Regierung abgewürgt: gemessen an der Landesfläche lag Bayern beim Bau neuer Windräder bereits 2016 bundesweit auf dem vorletzten Platz. Mit der unsinnigen 10H-Regelung werden wir in Bayern bald Schlusslicht in Deutschland sein.

25. März 2017

Die Auswirkungen der Ausschreibungspflicht für Wind- und Sonnenstrom im neuen EEG 2017 werden sich gerade für Bürgerenergieprojekte verheerend auswirken.

Die Versorgungssicherheit Bayerns soll nach dem Willen der CSU-Regierung zukünftig vor allem durch Stromimporte gesichert werden. Dabei wird auch Braunkohlestrom aus Ostdeutschland importiert. Unsere gemeinsame Forderung einer Energiewende für eine umwelt- und naturfreundliche Stromversorgung ist eine andere. Wir wollen eine rohstoffsparende und effiziente Stromerzeugung auf der Basis von 100 Prozent Erneuerbaren Energien. Die Atomgefahren und der Schutz unseres Klimas verlangen ein zügiges Handeln.
Mit einem gemeinsamen Seminar wollen wir zwei Ideen diskutieren, wie in Zukunft mehr Strom in Bayern erzeugt werden kann.

Unsere Themen:
Kraft-Wärme-Kopplung
Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) ist ein wichtiger Bestandteil für 100 Prozent Erneuerbare Energien. Wind- und Sonnenstrom benötigen zur Unterstützung schnelle Batteriespeicher aber auch große saisonale Speicher – das sind erneuerbare stoffliche Speicher wie Wasserstoff, Methan, Holz oder andere. KWK ist in der Lage diese wieder zu verstromen – und zugleich die anfallende Abwärme zu
nutzen. Aber wo sind die Chancen dieser Technologie unter den aktuellen Rahmenbedingungen? Was müsste hier verändert werden? Kann KWK als effiziente Technologie die Wärmeversorgung klimafreundlicher gestalten? Geht KWK auch mit Erneuerbaren Energien? Bestünde die Gefahr, Erneuerbare Energien durch fossile Erdgas-KWK zu behindern?

PV-Mieterstrommodelle
In der Photovoltaik-Branche setzen viele die Hoffnung auf Mieterstrommodelle. Der Schub der Photovoltaik durch die vielen Eigenheimbesitzer soll nun auf den Mietwohnungsbau übertragen werden. Wie funktionieren Mieterstrommodelle? Welche rechtlichen und administrativen Hemmnisse bestehen? Was ist heute schon möglich? Können Mieterstrommodelle Photovoltaikanlagen
refinanzieren? Welche rechtlichen Rahmenbedingungen müssten noch geändert werden?

Programm:

  • 13.00 Uhr Begrüßung
    Dr. Herbert Barthel, BUND Naturschutz (BN)
    Martin Stümpfig, MdL B90/Grüne
  • 13.15 Uhr Perspektiven der Kraft-Wärme-Kopplung in einem Szenario zu 100% Erneuerbare Energien
    Dr. Werner Neumann, Sprecher des AK Energie im Bund Umwelt und Naturschutz in Deutschland e.V. (BUND)
  • 13.45 Uhr Diskussion
  • 14.15 Uhr Kaffeepause
  • 14.45 Uhr Rechtliche Rahmenbedingungen für Mieterstrommodelle
    Dr. Lukas Assmann, Assmann|Pfeifer Rechtsanwälte
  • 15.15 Uhr Diskussion
  • 15.45 Uhr Kaffeepause
  • 16.00 Uhr Beispiele für reale Mieterstrommodelle
    Florian Henle, Polastern GmbH
  • 16.30 Uhr Diskussion
  • 16.45 Uhr Ende

Ort:
Villa Leon, kleiner Saal
Philipp-Koerber-Weg 1
90439 Nürnberg
(U-Bahn-Station Rothenburger Straße)