Bayern kann Berufsschulanspruch junger Flüchtlinge nicht erfüllen

<p><strong>Thomas Gehring: Die CSU verbaut jungen Menschen den Weg in eine selbstbestimmte Zukunft – und schadet auch der Wirtschaft.</strong> Bayern kommt seinen Verpflichtungen zur Unterrichtung junger Flüchtlinge nur sehr ungenügend nach. Für rund 13.000 berufsschulpflichtige AsylbewerberInnen und Flüchtlinge stehen <a href="/fileadmin/bayern/user_upload/ContentFiles/berufsschulpflichtige_asylbewerberinnen_und_fluechtlinge_antwort_5_3_2015___.pdf">nach Auskunft des Bildungsministeriums</a> derzeit lediglich 4.500 Plätze in 264 Schulklassen zur Verfügung.</p>

09. März 2015

Als „völlig unzureichend“ bezeichnet Thomas Gehring, bildungspolitischer Sprecher der Landtags-Grünen, die jüngst verkündete Schaffung von 70 neuen Vorklassen zum Berufsintegrationsjahr. „Angesichts des deutlich größeren Bedarfs gibt es für Minister Spaenle eigentlich keinen Grund, sich mit der Berufsschulpflicht zu brüsten“, so Thomas Gehring, „er sollte sich eher schämen.“

Jetzt räche sich die Verweigerungshaltung der CSU während der Beratungen zum Doppelhaushalt 2015/16. Die Landtags-Grünen hatten die Bereitstellung von sechs Millionen Euro jährlich für 100 zusätzliche Lehrkräfte zur Unterrichtung von Flüchtlingen im bayerischen Schulsystem gefordert. „Mehr Unterricht ohne zusätzliche Lehrkräfte – das geht einfach nicht“, so Thomas Gehring.

Die Tatsache, dass der Anspruch von  rund 9.000 jungen AsylbewerberInnen auf Berufsschulunterricht derzeit nicht erfüllt werden kann, sei nicht nur eine persönliche Katastrophe für die Betroffenen. „Viele Flüchtlinge aus den Kriegsgebieten werden wohl über einen längeren Zeitraum bei uns bleiben – die CSU verbaut hier jungen Menschen den Weg in eine selbstbestimmte Zukunft“, so Thomas Gehring. „Sie schadet aber auch der wirtschaftlichen Entwicklung Bayerns, denn unsere Unternehmen suchen händeringend Nachwuchs, der hier von der CSU-Regierung bewusst kalt gestellt wird.“