Bildung und Wissenschaft

Ist Kultusministerium vor rückwärtsgewandtem Verein „Demo für alle“ eingeknickt?

<p>München (29.9.2016/hla). Großer Unmut&nbsp; bei den Landtags-Grünen über die verzögerte Veröffentlichung neuer Richtlinien zur Sexualerziehung an Bayerns Schulen. Eigentlich sollten diese nach der bereits im März erfolgten Vorstellung im Bildungsausschuss des Landtags längst Grundlage für den Schulunterricht sein.</p>

29. September 2016

„Offensichtlich wird derzeit aber massiv Druck auf das Ministerium ausgeübt“, glaubt die gleichstellungspolitische Sprecherin Claudia Stamm, „und zwar von einer Seite, die Menschenfeindlichkeit in ihrer Programmatik zur Grundlage hat. Und der Skandal ist, dass das Kultusministerium diesen Druck zulässt und auch noch Dekor für die PR-Arbeit dieser Gruppierung ist."
 
Lange nach der Stellungnahmefrist war die homophobe Gruppierung „Demo für Alle“ im Kultusministerium vorstellig geworden; wie aus einer Plenumsanfrage der Landtags-Grünen (Anlage) hervorgeht offensichtlich nach Intervention einzelner Abgeordneter. „Seitdem stockt der Veröffentlichungsprozess“, so Claudia Stamm. „Es scheint, als sei das Kultusministerium vor den Anti-Gender-Hetzern eingeknickt!“ Für nicht akzeptabel hält Claudia Stamm das jetzt angekündigte Vorgehen in einer windelweichen Antwort des Ministeriums, wonach zunächst noch weitere Rückmeldungen ausgewertet und die Richtlinien „zu gegebener Zeit“ veröffentlicht werden sollen.  „Diese selbstherrliche Praxis lassen wir nicht durchgehen“, kündigt Claudia Stamm an. „Wir werden jetzt unsererseits den gesellschaftlichen Druck erhöhen und auf eine zeitgemäße Sexualerziehung an unseren Schulen pochen.“