Bildung und Wissenschaft

Studienorientierungsverfahren wird Versäumnisse der CSU-Regierung nicht auffangen

<p>München (4.10.2016/gü). Das heute vorgestellte Studienorientierungsverfahren sieht der bildungspolitische Sprecher der Landtags-Grünen, <strong>Thomas</strong> <strong>Gehring</strong>, als gute Ergänzung auf dem Weg zum richtigen Studienfach. „Wenn dies jedoch das einzige Instrument bleiben soll, das der Minister ins Auge fasst, um die Studienabbruchquoten zu verringern, wird er schon bald enttäuscht werden." <br>&nbsp;

04. Oktober 2016


Es brauche vielmehr eine ordentliche Studieneingangsphase, sowie eine bessere Ausstattung der staatlichen Hochschulen. Den Sanierungsstau mahnen die Landtags-Grünen seit vielen Jahren an, getan habe sich nichts. Ganz offenkundig brechen zu viele junge Menschen das Studium ab. Eine ungeheure Verschwendung von Talent und Ressourcen - und oft ein Drama für die Betroffenen. Die vollen Hörsäle, Bibliotheken und Mensen dürfen also nicht darüber hinwegtäuschen, dass am Ende nur wenigen ein Abschluss vergönnt sei.

Auch müsse es viel mehr staatlich geförderte Studierendenwohnheime geben. „Wenn in München inzwischen eine Studentenbude 615,- Euro im Durchschnitt kostet, wird Studieren zum Luxus. Da weichen viele auf günstigere Studienorte aus, weil sie sich ihren Wahlort nicht leisten können und sind dann unglücklich.“, moniert Gehring die fehlenden Initiativen zur Wohnraumförderung.

„Der Vorstoß, einen Orientierungstest für Studierende einzuführen, darf nicht von den hausgemachten Versäumnissen des Ministers ablenken,  der die Verantwortung allein auf die angebliche Orientierungslosigkeit der Studierenden abwälzen möchte. Dabei beginnt der Lapsus schon viel früher in der Schule und setzt sich fort in der Begleitung der Studierenden in ihren ersten Studienwochen, sowie bei einer ordentlichen Prüfungsbegleitung“, so Thomas Gehring.