Bildung und Wissenschaft

Acht unterschiedliche Angebote kannibalisieren sich gegenseitig

"In Bayern gibt es acht unterschiedliche Ganztagsangebote – das ist aber leider keine vielfältige Auswahl, sondern ein Wildwuchs, weil sie sich gegenseitig kannibalisieren“, kritisiert unser Bildungsexperte Thomas Gehring.

17. Oktober 2017

 

„Wir brauchen eine gute und verlässliche Betreuung und Bildung – gerade auch von Kindern im Grundschulalter“, sagt Thomas Gehring.

In Ganztagsschulen können leistungsschwächere ebenso wie leistungsstärkere Kinder durch individualisierende Angebote besser gefördert werden als in Halbtagsschulen. Bisher kommt aber laut der aktuellen Bertelsmann-Studie nur elf Prozent aller SchülerInnen an den Grundschulen in Bayern ein Ganztagsangebot zu Gute.

„Beim Durcheinander der Ganztagsangebote blicken weder Eltern noch Kommunen noch durch. Bayern hat sich unter der CSU-Regierung in Parallelangebote mit unterschiedlichen pädagogischen Qualitäten verstrickt“, so Thomas Gehring und fordert ein qualitativ hochwertiges gebundenes Ganztagskonzept. „Für besseres Lernen, mehr Chancengerechtigkeit und Vereinbarkeit von Familie und Beruf müssen wir Geld in die Hand nehmen: 400 Millionen Euro für Baumaßnahmen und zusätzliches Personal. Insgesamt müssten 1.700 Lehrkräfte und 870 Erzieherinnen und Erzieher eingestellt werden.“