Bildung und Wissenschaft

Demokratie braucht Jugend

Mehr politische Bildung für junge Menschen

16. März 2018

Mit einem umfangreichen Antragspaket setzen sich die Landtags-Grünen für eine bessere politische Teilhabe junger Menschen ein. Eine gute politische Bildung ist eine Grundvoraussetzung für eine wirkungsvolle Partizipation. Hier gibt es in Bayern noch viel Luft nach oben. „In allen Rankings zur politischen Bildung steht Bayern im Vergleich der Bundesländer auf dem letzten oder vorletzten Platz,“ beklagt der Bildungsexperte Thomas Gehring. Die Fraktion fordert deshalb einen Ausbau der Angebote politischer Bildung auf allen Ebenen.

Die politische Bildung und insbesondere das Fach Sozialkunde fristen an bayerischen Schulen immer noch ein Schattendasein. Der Sozialkundeunterricht beginnt erst ab der zehnten Klasse und dann auch nur an Gymnasien.  „Das ist viel zu spät“, kritisiert Thomas Gehring. „Wir wollen den Sozialkundeunterricht ab der achten Klasse verpflichtend an allen Schularten einführen.“ Außerdem brauchen Schülerinnen und Schüler mehr Möglichkeiten der Teilhabe im Schulalltag. Demokratie muss auch an der Schule praktisch erfahrbar werden.  
Neben der schulischen Bildung muss aber auch die außerschulische politische Bildung gestärkt werden. Hier leisten vor allem die Jugendverbände und die Jugendarbeit einen wichtigen Beitrag zu einer gelebten Demokratie. Ihre Angebote und Projekte müssen besser gefördert werden. Zu einem Ausbau der außerschulischen politischen Bildung gehört auch eine bessere Ausstattung der Landeszentrale für Poltische Bildung. Ihre jugendorientierten Angebote und Programme müssen weiter ausgebaut werden.
Ein wichtiger Baustein für eine gute politische Bildung sind auch die Programme für einen internationalen und europäischen Jugendaustausch. Hier sammeln Jugendliche wichtige Erfahrungen und erweitern ihren Horizont. Leider ist die Förderung in diesem Bereich bei Weitem noch nicht bedarfsgerecht.
Angesichts der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen und des Erstarkens rechtsextremer und rechtspopulistischer Parteien und Bewegungen müssen auch die zivilgesellschaftlichen Projekte gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus weiter ausgebaut und besser ausgestattet werden. Gerade die zivilgesellschaftlichen "Bündnisse für Demokratie und Toleranz", die unabhängigen (Opfer-)Beratungsstellen und die Landeskoordinierungsstelle ‚Demokratie leben! Bayern gegen Rechtsextremismus‘ müssen weiter gestärkt werden.“

Antrag: Demokratie braucht Jugend IV – Mehr politische Bildung für junge Menschen