Bildung | Wissenschaft
Deutsches Museum: Bedenkliche Kostenentwicklung
Verena Osgyan fordert nach Ortstermin Entscheidung im Landtag über Sanierungsfahrplan und völlige Kostentransparenz
06. Februar 2019
Die Sanierung des Deutschen Museums in München läuft finanziell immer mehr aus dem Ruder. Bei einem Ortstermin am Mittwochmorgen wurden die Mitglieder des Wissenschaftsausschusses mit einer aktuellen Kostenprognose von 598 Millionen Euro konfrontiert. Aus Mitteln von Land, Bund und Spendeneinwerbung des Deutschen Museums wurden zuletzt 450 Millionen Euro für eine Sanierung der Sammlungsgebäude in zwei Abschnitten bewilligt, die Studie einer Unternehmensberatung rechnete aber bereits 2017 mit Mehrkosten von 70 Millionen Euro.
„Dass es bei längeren und komplexen Bauprojekten Kostenmehrungen gibt, ist das eine“, so Verena Osgyan, wissenschaftspolitische Sprecherin der Landtags-Grünen, „dass dies aber dem Kontrollgremium des Landtags nur häppchenweise und mit großer Zeitverzögerung serviert wird, ist nicht hinnehmbar. Auch den Ausschluss der Öffentlichkeit vom aktuellen Planungsstand hält Verena Osgyan für nicht tragbar: „Hier geht es um Steuermittel, die in ein sicher wichtiges Projekt zur Wissensvermittlung fließen. Die Bürgerinnen und Bürger haben gerade deshalb ein Recht auf Information – nur so lässt sich auf Dauer auch der Rückhalt der Menschen für diesen Leuchtturm in der bayerischen Museenlandschaft sichern.“
Die Landtags-Grünen fordern nun eine sofortige Grundsatzentscheidung im bayerischen Landtag, wie es mit dem Sanierungsprojekt „Deutsches Museum“ weiter gehen soll. „Hier können wir das CSU-Wissenschaftsministerium nicht länger hemdsärmelig weiterwursteln lassen“, betont Verena Osgyan. „Seit über eineinhalb Jahren wird sich um die Entscheidung herumgedrückt, ob zusätzliche Mittel aufgebracht werden sollen oder die Sanierung alternativ auf halber Strecke stehenbleiben soll. Hier muss der Landtag nun die Führung übernehmen.“