Bildung | Wissenschaft
Kein Hauch von Innovation: Piazolo führt CSU-Bildungspolitik fort
Anna Toman fordert Lehrkräftemangel zum Thema Nr. 1 zu machen
05. September 2019
„‘Dinner vor One‘, same procedure as every year“, so kommentiert die schulpolitische Sprecherin der Landtags-Grünen, Anna Toman, die Ergebnisse der Pressekonferenz des FW-Kultusministers. „Wie jedes Jahr verkündet das Kultusministerium kurz vor Schulbeginn wie großartig in Bayern alles läuft. Ein vermeintliches Füllhorn von neuen und zusätzlichen Lehrkräften wird ausgeschüttet und Neuerungen angepriesen.
Die Realität sieht aber anders aus, vor allem beim Thema Unterrichtsversorgung“, so Anna Toman. Wenn die Zahl neu ausgebildeter Grundschullehrkräfte in den kommenden Jahren nicht deutlich steigt, werden bis zum Schuljahr 2023/24 bis zu 2.300 Lehrerinnen und Lehrer fehlen, in den Mittelschulen zum Ende der zwanziger Jahre etwa 2.500. Tendenz weiter steigend. Das belegt ein Gutachten, das die Fraktion der Landtags-Grünen in Auftrag gegeben hat. Aber auch an den beruflichen Schulen ist keine hundertprozentige Lehrkräfteversorgung sichergestellt. „Von einer wirklichen Stärkung kann hier keine Rede sein, der Lehrkräftemangel muss Thema Nr. 1 sein,“ fasst Anna Toman zusammen.
Auch beim Thema digitale Bildung und bei der Thema Umweltbildung hält die Bildungspolitikerin die Lobeshymne des Ministeriums auf sich selbst für wenig angebracht. „Die Gelder aus dem bayerischen Digitalbudget sind längst verplant“, so Anna Toman. „Alles Geld, das in die digitale Bildung fließt, stammt einzig und allein vom Bund. Und ohne das erfolgreiche Volksbegehren zur Artenvielfalt, würde die Umweltbildung in der Rhetorik des Ministeriums nicht mal auftauchen“.
„Wir fordern vom Kultusministerium eine Personalplanung über das nächste Schuljahr hinaus! Der Lehrkräftemangel muss behoben und den Schulen Fachkräfte zur IT-Betreuung zur Seite gestellt werden.“ Und auch zum Thema Umweltbildung hat die grüne Bildungspolitikerin einen Vorschlag. „Schon seit vielen Jahren soll jede Schule Umweltbeauftragte oder große Schulen sogar ganze Umweltteams haben. So will es eine Richtlinie des Kultusministeriums von 2003. Ob die Schulen diese Vorgabe jedoch umgesetzt haben, wurde seitens des Ministeriums nie überprüft. „Sehr schade“, findet Anna Toman. „denn die Umweltbeauftragten der Schulen wären ein guter Ansatzpunkt für anschauliche Umweltbildung vor Ort“.