Bildung | Wissenschaft
Lehrbeauftragte an Hochschulen besserstellen
Grünes Antragspaket im Wissenschaftsausschuss – Verena Osgyan fordert faire Vergütung
08. Oktober 2019
In den vergangenen 15 Jahren haben sich die Rahmenbedingungen an den bayerischen Hochschulen erheblich verändert. „Die Anzahl der Studierenden ist dieses Semester auf einem Rekordhoch, die Ausgaben im Wissenschaftsbereich aber leider seit Jahren auf demselben Niveau“, erklärt die hochschulpolitische Sprecherin der Landtags-Grünen, Verena Osgyan. Die Lehre kann schon seit Jahren nicht mehr durch das vom Freistaat finanzierte, angestellte Personal gedeckt werden. Es werden immer mehr Lehrbeauftragte zu prekären Bedingungen eingestellt, wo eigentlich reguläre Beschäftigte arbeiten sollten. Laut Bayerischen Hochschulpersonalgesetz sind Lehraufträge „Ergänzungen in der Hochschullehre. Es kann also auf gar keinen Fall so weitergehen“, so Verena Osgyan: „Daueraufgaben müssen von Dauerstellen abgedeckt werden, statt Lehrbeauftragte auszubeuten, die viel zu viel Arbeit für viel zu wenig Geld machen.“
Die Landtags-Grünen haben ein Antragspaket (Anhang) eingereicht, das dafür sorgen soll, dass Lehrbeauftragte an Hochschulen bessergestellt werden. Verena Osgyan fordert ein höheres Vergütungsniveau: „Eine faire Vergütung ist das Wichtigste: Viele Lehrbeauftragte sehen sich gezwungen, mit mehreren Lehraufträgen hauptberuflich ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Aber die Entlohnung von im Durchschnitt 30 Euro pro Auftragsstunde ist besorgniserregend und sorgt oft genug für prekäre Lebensverhältnisse.“
Zudem müssen für Lehrbeauftragte eine Interessenvertretung und Mitbestimmung möglich sein, Aufstiegs- und Entwicklungschancen ermöglicht werden und ein Fonds zur Altersabsicherung eingerichtet werden.
Das grüne Antragspaket wird am Mittwoch, 9. Oktober 2019, 9.15 Uhr, N 501, im Ausschuss für Wissenschaft und Kunst behandelt.