Bildung | Wissenschaft

Neunjährige im Stressdruck eines Vollzeitjobs

Anna Toman will Übertrittsverfahren reformieren und fordert mehr Zeit für individuelle Förderung von Grundschulkindern

30. April 2019

Vor der Vergabe der Übertrittszeugnisse am Donnerstag, 2. Mai, an bayerische Grundschülerinnen und Grundschüler präsentieren die Landtags-Grünen sechs konkrete Vorschläge zur Verbesserung des Übertrittsystems und besseren individuellen Förderung von Grundschulkindern. „Die vierte Klasse ist ein echtes Stressjahr für unsere Grundschulkinder. 22 Proben in den drei Hauptfächern, 29 Unterrichtsstunden und dazu Hausaufgaben und Lernzeit – das kommt für die Neunjährigen nahe an den Vollzeitjob eines Erwachsenen ran“, schildert Anna Toman, schulpolitische Sprecherin ihrer Fraktion, den Leistungsdruck im Übertrittsjahr.

„Wir müssen deshalb den Probendruck senken und die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Lehrkräften fördern, damit die Übertrittsentscheidung gemeinsam getroffen werden kann. Nur so können wir Druck aus dem Paukkessel nehmen“, so Anna Toman weiter. Konkret fordern die Landtags-Grünen mehr Zeit für individuelle Förderung im Unterricht und ein phasenweises Zwei-Lehrkräfte-System. Außerdem sollen die Ziffernnoten teilweise durch individuelle Lernrückmeldungen ersetzt werden. Die Übertrittsentscheidung, nach der Empfehlung der Grundschule, sollen die Eltern treffen. Das Modell der flexiblen Grundschule mit unterschiedlich langer Lernzeit soll in ganz Bayern ausgeweitet werden und in ländlichen Regionen wünschen sich die Landtags-Grünen ein Sekundarschulangebot, damit Kinder wohnortnah einen Real- oder Mittelschulabschluss erwerben können.

Positionspapier