Bildung | Wissenschaft
Teamarbeit an bayerischen Schulen endlich unterstützen
Thomas Gehring: „Lehrerinnen und Lehrer an den meisten Schulen noch Einzelkämpferinnen und Einzelkämpfer“
21. Juni 2019
„Nicht mehr nur Lehrkräfte arbeiten an Schulen, sie bekommen Unterstützung von professionell ausgebildeten Fachkräften – zusammen arbeiten sie, um den Lern- und Lebensort Schule gut zu gestalten und den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen gerecht zu werden“, erklärt der Vizepräsident und Sprecher für Lehrkräfte der Landtags-Grünen, Thomas Gehring. Seine vom Kultusministerium beantwortete Anfrage aber zeigt, dass Lehrerinnen und Lehrer an den meisten Schulen noch Einzelkämpferinnen und Einzelkämpfer sind. „Teamarbeit an bayerischen Schulen ist bisher eine bloße Phrase. Dabei muss sie doch unterstützt werden.“
Integration von Kindern mit Migrationshintergrund, Inklusion, zunehmende Erziehungsaufgaben… – Lehrkräfte brauchen Unterstützung von anderen pädagogischen Professionen wie beispielsweise SchulpsychologInnen, Sozial- und SonderpädagogInnen, SchulbegleiterInnen. In Bayern gibt es 14 pädagogische Professionen an den Schulen, aber es sind insgesamt nur wenige Personen, ihre Verteilung an Schulen ist oft eher zufällig und es fehlen alle Voraussetzungen dafür, dass Teamarbeit an Schulen möglich ist. Dazu mangelt es an Ressourcen: „Es gibt lediglich 1409 Förderlehrkräfte, die als Zweitkräfte eingesetzt werden könnten, das reicht natürlich bei weitem nicht für gut 20. 000 Klassen an rund 3000 Grundschulen."
Thomas Gehring fordert, multiprofessionelle Teams auf die politische Agenda zu setzen und damit politisch zu ermöglichen, durch „unterstützende Rahmenbedingungen und Zeit für die konkrete Umsetzung an der Schule vor Ort. Dazu mehr Stellen für Schulsozialarbeit, Schulpsychologen oder Zweitlehrkräfte und ein dazugehöriges Finanzierungsmodell. Und als Grundlage eine Strategie für den Aufbau multiprofessioneller Teams mit Veränderung der gesetzlichen Grundlagen.“