Bildung | Wissenschaft
Zukunft des Islamischen Religionsunterrichts
Weiterhin Unsicherheit über die Zukunft des Islamischen Religionsunterrichts in Bayern
15. Februar 2019
Diese Woche haben wir Landtags-Grüne einen Dringlichkeitsantrag eingebracht, mit der Forderung, dass der Islamische Religionsunterricht flächendeckend und bedarfsorientiert in ganz Bayern als ordentliches Lehrfach eingerichtet wird. Wir haben uns darüber hinaus dafür ausgesprochen, den bisher gut funktionierenden Modellversuch fortzusetzen bis die Einführung als ordentliches Lehrfach erfolgt ist. Nach fast zehn Jahren wollen wir Landtags-Grüne nicht, dass dieses erfolgreiche Modell durch die Hinhaltetaktik der Staatsregierung zerstört wird. 16.131 Schülerinnen und Schüler haben im Schuljahr 2017/18 am Modellversuch teilgenommen. Der Bedarf liegt laut Schätzungen des Kultusministeriums jedoch bei rund 140.000 Schülerinnen und Schülern.
Derzeit herrscht große Verunsicherung bei Schulen, Lehrkräften, Eltern und Kindern, da der Modellversuch im Sommer ausläuft und der FW-Bildungsminister Piazolo sich bisher nicht zur Zukunft des Islamischen Religionsunterrichts positionieren wollte. Wir Grüne wollten mit unserem Dringlichkeitsantrag die dringend notwendige Klarheit und Sicherheit über die Zukunft des islamischen Religionsunterrichts herstellen. Doch unser Antrag wurde von CSU und FW abgelehnt und in der Plenardebatte wurde von Seiten der Regierungsfraktionen lediglich immer wieder darauf hingewiesen, dass eine erneute Evaluation abgewartet werden solle, bevor eine Entscheidung getroffen werde. Nachdem der Modellversuch laufend evaluiert wurde und diese Evaluationen sehr gut ausgefallen sind, ist dies für uns Grüne nicht nachvollziehbar und nicht hinnehmbar. Die Zeit drängt, das Halbjahr ist bald verstrichen und die Staatsregierung ist weiterhin nicht bereit, eine Entscheidung zu treffen und für Planungssicherheit zu sorgen.
Gabriele Triebel, bildungs- und religionspolitische Sprecherin bedauert es zutiefst, dass „die schwarz-orange Landesregierung durch ihre Verzögerungstaktik den Bestand eines ganzen Unterrichtsfachs gefährdet“. Es ist ein Unding, dass muslimischen Kindern und Jugendlichen nicht dasselbe Recht eingeräumt wird, einen Religionsunterricht zu besuchen wie christlichen, jüdischen und alevitischen.“