Bildung | Wissenschaft
Alle Kinder ab 1. Juli in die Grundschulen!
Katharina Schulze und Anna Toman legen neues bildungspolitisches Positionspapier der Landtags-Grünen vor
17. Juni 2020
Die Landtags-Grünen fordern in einem Positionspapier zur Bildungspolitik in Bayern (Anhang) die Rückkehr zum Grundschul-Regelunterricht bereits ab 1. Juli und nehmen dabei auch Bezug auf die aktuelle Studie des Universitätsklinikums Ulm zur Corona-Infektiosität von Kindern. „Die Coronakrise hat in der Bildungsbiografie unserer Kinder einen Bruch verursacht, den wir schnellstmöglich wieder heilen müssen“, betont die schulpolitische Sprecherin Anna Toman. Die Entscheidung über die Schulöffnung will sie den Schulen und Schulämtern vor Ort in Abstimmung mit den Gesundheitsämtern überlassen. „Es ist wichtig, ein solches Verfahren bayernweit schnell zu etablieren, um bei möglichen künftigen Corona-Ausbrüchen regional reagieren zu können und neuerliche bayernweite Schulschließungen zu vermeiden.“
Fraktionsvorsitzende Katharina Schulze nennt den Vorstoß ihrer Fraktion einen „wichtigen Schritt, um dem Alltag von Familien mit Kindern und Alleinerziehenden wieder eine stützende Struktur zu geben und die fortdauernde Benachteiligung der Familien in der Coronakrise endlich zu beenden“. Zusätzlich fordert sie für die Sommerferien staatliche pädagogische und Betreuungsangebote. „Wir müssen Versäumtes aufholen, um Bildungsgerechtigkeit herzustellen und Familien nach der anstrengenden Zeit zu entlasten“, so Katharina Schulze.
In der Praxis wünscht sich Anna Toman in den Grundschulen eine Abkehr vom „social distancing“ und fordert stattdessen ein „smart distancing“. „Das Infektionsrisiko lässt sich eingrenzen und eine mögliche Infektion leicht nachverfolgen, wenn Klassenverbände in den Schulen sowohl im Unterricht als auch in den Pausen unter sich bleiben“, erläutert Anna Toman. Zusätzlichen Schutz bringen sollen in den Schulen bereitgestellte Mund-Nase-Bedeckungen und regelmäßige Virustests bei Lehrkräften. „Wir werden noch über Monate mit dem gefährlichen Coronavirus leben müssen“, betont Katharina Schulze. „Die Schulfamilie braucht jetzt klare Rahmenbedingungen, um das Leben und den Schulalltag in Zeiten von Corona zu organisieren.“