Bildung | Wissenschaft
Förderlehrkräfte auftragsgemäß einsetzen
Thomas Gehring deckt „Rechenschieberübung“ des FW-Kultusministers auf
31. Januar 2020
Mit einem weiteren Rechentrick versucht FW-Bildungsminister Michael Piazolo den Lehrkräftemangel an Förder-, Grund- und Mittelschulen zu kaschieren. Laut Auskunft des Ministeriums auf eine Anfrage von Thomas Gehring, Sprecher für Lehrkräfte bei den Landtags-Grünen, soll „der Umfang des eigenverantwortlichen Unterrichts von Förderlehrkräften an Grund- und Mittelschulen von derzeit durchschnittlich acht Wochenstunden auf zehn Wochenstunden“ erhöht werden.
„Nachdem dies aber innerhalb des vorhandenen Stundendeputats geschieht und Förderlehrkräfte nicht für den Pflicht- und Wahlunterricht eingesetzt werden können, handelt es sich um eine reine Rechenschieberübung“, erläutert Thomas Gehring. Unterm Strich bleibe im Schulbetrieb alles beim Alten - nur die rechnerische Versorgung lese sich besser.
„Der Trick ist alt, aber offensichtlich beliebt“, so Thomas Gehring. Seit der Amtszeit des CSU-Ministerpräsidenten Stoiber würden acht Stunden des so genannten eigenverantwortlichen Unterrichts von Förderlehrkräften auf die Lehrerstunden angerechnet. „Wenn jetzt noch zwei hinzukommen, sind das Phantomlehrerstunden“, urteilt Thomas Gehring. „Der reale Lehrkräftemangel bleibt derselbe.“
Die Landtags-Grünen fordern, Förderlehrer ausschließlich auftrags- und ausbildungsgerecht einzusetzen. Thomas Gehring: „Aufgabe der Förderlehrer ist nicht, vor der Klasse zu stehen, sondern kleine Gruppen individuell zu fördern oder den Stoff zu üben.“