Lehramtsausbildung muss flexibel und praxisnah werden

Auf Initiative der Landtags-Grünen (und der FDP-Fraktion) findet am Donnerstag, 22. Oktober 2020, ab 9.30 Uhr, im Ausschuss für Bildung und Kultus des Bayerischen Landtags (Plenarsaal) eine Anhörung zum Thema „Lehramt flexibel und attraktiv gestalten: Lehrkräfteausbildung, Aufstiegschancen und neue Laufbahnkonzepte“ statt – durchgesetzt mit Minderheitenvotum. „Viele angehende Lehrkräfte werden durch eine veraltete Lehramtsausbildung unzureichend auf den Beruf vorbereitet. Hinzu kommt eine viel zu hohe Quote von Studienabbrecherinnen und -abbrechern und fehlende Flexibilität in Bezug auf die verschiedenen Schularten“, erklärt der Sprecher für digitale und berufliche Bildung der Landtags-Grünen Max Deisenhofer.

Relevante aktuelle Themen wie Klimakrise, Digitalisierung und Integration werden in der Lehrkräfteausbildung bisher viel zu wenig abgedeckt, denn die Prüfungsordnungen für das Lehramtsstudium werden meist erst nach Jahren dem sich wandelnden Alltag an Schulen angepasst. „Die Lerninhalte von morgen müssen im Fokus stehen und nicht die von gestern“, fordert Max Deisenhofer.

Ein weiteres Problem sei die fehlende Nähe zum Arbeitsalltag in der Lehramtsausbildung an den Universitäten, so Max Deisenhofer. „Lehrkräfte müssen schon im Studium besser und früher auf den Unterrichtsalltag vorbereitet werden – es braucht viel mehr Praxis!“ Später, im Referendariat, sind die jungen Lehrkräfte dann mit nur einer Person konfrontiert, die gleichzeitig ausbildet und bewertet. Die Rolle dieser Seminarlehrerinnen und -lehrer gehört auf den Prüfstand, macht Max Deisenhofer klar. „Wir Grüne fordern hier eine klare Trennung zwischen denjenigen die bewerten und denen die coachen und ausbilden. Nur so ist sichergestellt, dass keine zu große persönliche Abhängigkeit entsteht.“

Die Landtags-Grünen haben Sabine Doering-Manteuffel, Präsidentin der Universität Augsburg, als Expertin benannt.