Bildung | Wissenschaft
Piazolos Planungsversagen
Gabriele Triebel warnt vor einer Überforderung und Gesundheitsgefährdung der Schulfamilie
22. April 2020
Zu spätes Handeln und damit Planungsversagen wirft die bildungspolitische Sprecherin der Landtags-Grünen, Gabriele Triebel, dem bayerischen Bildungsminister Piazolo vor. „Vier Wochen werden die bayerischen Schulen im Regen stehen gelassen, jetzt sollen sie in kürzester Zeit einen Corona-Schulalltag auf die Beine stellen“, kritisiert Gabriele Triebel. Die Last-Minute-Pressekonferenz drei Tage vor dem schrittweisen Wiedereinstieg in den Schulbetrieb habe deutlich gemacht, wie planlos das Piazolo-Ministerium durch die Coronakrise navigiert.
„Der Minister wird sich am Donnerstag im Bildungsausschuss unangenehmen Fragen stellen müssen“, betont Gabriele Triebel. Piazolo muss dort auf Antrag der Landtags-Grünen über die Maßnahmen zur Wiederaufnahme des Lehrbetriebs berichten. „Die Schulen haben in den letzten Wochen sehnsüchtig auf Handreichungen zur Wiederöffnung gewartet. Diese kommen jetzt auf den letzten Drücker und müssen im Eiltempo umgesetzt werden. Wenn die schrittweise Schulöffnung gelingen wird, dann nicht wegen sondern trotz des Krisenmanagements des Bildungsministers“, betont Gabriele Triebel. „Minister Piazolo steht außerdem in der Verantwortung, wenn durch die verspäteten Hygieneregeln und die fehlende Maskenpflicht für Schulen die Gesundheit von Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern und deren Familien gefährdet sind.“
Die Landtags-Grünen fordern eine fortlaufende Evaluierung des Schulbetriebs in Coronazeiten. „Für den Schutz aller Beteiligten sehen wir Grüne eine Maskenpflicht in der Schule überall dort, wo kein Unterricht stattfindet, als unabdingbar an,“ so Gabriele Triebel. Eine mögliche nochmalige Verschiebung der Abschlussprüfung lehnen die Landtags-Grünen ab.