Bildung | Wissenschaft
„Zukunftsvertrag Studium und Lehre stärken“: Bessere Bedingungen für alle schaffen
Verena Osgyan: Keine Zweiklassenwissenschaft zementieren
21. August 2020
Die Landtags-Grünen fordern, dass mit den Mitteln aus der im Mai 2019 beschlossenen Bund-Länder-Vereinbarung „Zukunftsvertrag Studium und Lehre stärken“ Verbesserungen für alle Fächer und Hochschulen erfolgen – und nicht nur für diejenigen MINT-Fächer, die in den Rahmen der Hightech-Agenda der CSU-Regierung passen. „Die CSU-Regierung nutzt den Zukunftsvertrag einseitig, um damit ihr Prestigeprojekt Hightech-Agenda querzufinanzieren“, erklärt die hochschulpolitische Sprecherin der Landtags-Grünen, Verena Osgyan.
Auf ihre Anfrage erklärt das CSU-Wissenschaftsministerium, dass es „nicht vorgesehen ist, dass alle Fächer gleichermaßen von den Mitteln aus dem Zukunftsvertrag profitieren“ (Anfrage Seite 2). „Das ist für mich untragbar, so wird eine Zweiklassenwissenschaft zementiert. Denn es werden in nur wenigen Fächern Verbesserungen vorgenommen und nur wenige Studierende profitieren, die breite Masse muss unter den jetzigen Bedingungen weiterarbeiten“, so Verena Osgyan: „Vom eigentlichen Ziel des Zukunftsvertrags von Bund und Ländern, nämlich flächendeckend und dauerhaft Studium und Lehre zu verbessern, bleibt so nichts übrig.“
Dabei ist das Betreuungsverhältnis Lehrende zu Studierenden in den vergangenen Jahren in Bayern bereits deutlich schlechter geworden: Die Studierendenzahlen sind um 59,7 Prozent gestiegen, die Zahl der Lehrenden um 45,1 Prozent. „Weniger Personen insgesamt betreuen also mehr Abschlussarbeiten und Studienabschlüsse“, erklärt Verena Osgyan. „Wenn aber die Betreuungsrelation eine zentrale Kennzahl zur Qualitätssicherung ist, dann hat die CSU-Regierung hier eindeutig versagt, da hilft auch kein Schönreden. Wir fordern daher dringend eine Aufstockung der Grundfinanzierung der Hochschulen, um hier wirksam gegenzusteuern.“