Bildung | Wissenschaft
Lebenslanges Lernen
Erneuerung des Gesetzes zur Erwachsenenbildung
22. Juli 2022
"Wer ausgelernt sein will, der muss im Grabe liegen.“ Dieser Ausspruch von Christoph Lehmann besitzt auch heute Gültigkeit, denn wir Menschen sind ein Leben lang bildungsfähig. Damit auch jeder die Möglichkeit hat, sich weiterzubilden, gibt es verschiedene Landesorganisationen und Träger*innen, die sich der Erwachsenenbildung verschrieben haben.
Allerdings mussten seit März 2020 die Einrichtungen der Erwachsenenbildung aufgrund des sehr dynamischen Infektionsgeschehens erheblich mit den Beschränkungen durch die notwendigen Maßnahmen zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie kämpfen. Der Präsenzbetrieb musste im Laufe der folgenden beiden Jahre erheblich – oftmals sogar ganz – eingeschränkt werden. Das stark rückläufige ehrenamtliche Engagement, der unterschiedliche Digitalisierungsgrad sowie die nicht immer vorhandenen Räumlichkeiten, um die Anforderungen der Hygienevorgaben zu erfüllen, führten dazu, dass diese Einrichtungen sehr unterschiedlich durch die Corona-Pandemie kamen.
Darum wurde eine neue Förderung, die sich nicht mehr nur an den Teilnehmerdoppelstunden orientiert, interfraktionell in einer Gesetzänderung beschlossen. In diesem Gesetz, das in einer interfraktionellen Arbeitsgruppe unter Mitwirkung von Thomas Gehring formuliert wurde, wird nun für die nächsten drei Jahre ein Sockelbetrag eingeführt – und das in einer Art und Weise, dass auch alle Träger, die ja durchaus unterschiedliche Interessen haben, damit leben können.
Nach diesen drei Jahren wird dieses Modell aber weiterentwickelt werden müssen, denn die Erwachsenenbildung wird sich durch die digitale Transformation stark verändern. Darum müssen wir die Finanzierung seitens des Freistaates erhöhen, sowohl was die politische als auch die digitale Bildung von Erwachsenen betrifft. Zu letzterer fand erst kürzlich eine Veranstaltung im Landtag von Thomas Gehring und Max Deisenhofer statt. Bei dieser wurde von allen Panellist*innen herausgestellt, wie wichtig digitale Souveränität bei Erwachsenen ist und dass es gerade bei den Erwachsenen großen Fortbildungsbedarf gibt.