Bildung | Wissenschaft
Psychotherapieausbildung: Ausreichend Studienplätze für Bayern!
Grüne Landtagsfraktion fordert in offenem Brief mindestens 350 Studienplätze und bessere finanzielle Ausstattung für Ausbildung von Psychotherapeut*innen
19. Juli 2022
„Menschen in Bayern, die mit einer psychischen Erkrankung zu kämpfen haben, müssen auch in Zukunft schnelle und zuverlässige Hilfe bekommen. Dafür brauchen wir unter anderem ausreichend Psychotherapeut*innen. Durch die Pandemie und ihre Folgen betrifft das Thema mehr Menschen als je zuvor – vor allem auch Kinder und Jugendliche“, sagt Verena Osgyan, hochschulpolitische Sprecherin.
Nach einem Beschluss auf Bundesebene, wird die Ausbildung angehender Psychotherapeut*innen künftig bundesweit an Universitäten verlagert. Das bedeutet, dass auch Bayern die Zahl der Studienplätze und des Lehrpersonals deutlich an die neuen Anforderungen anpassen muss. Verena Osgyan: „Das Problem ist, dass es bei uns im Land bereits heute viel zu wenige Therapeut*innen auf diesem Fachgebiet gibt. Die Nachfrage ist deutlich höher als das Angebot. Der Freistaat hat jetzt die Chance hier in Zukunft besser aufgestellt zu sein! “
In einem offenen Brief fordern Verena Osgyan und weitere Abgeordnete der Grünen Fraktion, in deren (Betreuungs-) Stimmkreisen es Universitäten mit Psychologie-Lehrstuhl gibt, Wissenschaftsminister Markus Blume dazu auf, landesweit für mindestens 350 Studienplätze pro Semester zu sorgen. Diese Zahl nennt die Psychotherapeutenkammer Bayern als unbedingt notwendig. In den Haushalten für die Jahre 2021 und 2022 hat die Grüne Fraktion bereits zusätzliche 3,8 Millionen Euro für die Einrichtung dieser Studienplätze gefordert.
„Mit den vorhandenen Mitteln können wir die Nachfrage auf keinen Fall stillen. Und die Zeit drängt: Unsere bayerischen Universitäten brauchen Sicherheit fürs kommende Wintersemester. Wenn Minister Blume jetzt nicht handelt, nimmt er in Kauf, dass wieder einmal die Schwächsten in unserer Gesellschaft die Leidtragenden sind. Das werden wir Grüne nicht zulassen“, so Verena Osgyan.