Bildung | Wissenschaft
Studieren in der Coronapandemie
Schelchtes Coronamanagement in der Krise
17. Februar 2022
Im Wissenschaftsausschuss des Bayerischen Landtags hatten wir Landtags-Grüne das Thema Studieren während der Pandemie mit einem Antrag in den Mittelpunkt gerückt. Auch im vierten Corona-Semester sehen wir leider nichts anderes als Flickwerk. Die Staatsregierung hat in den vergangenen zwei Jahren gezeigt, dass sie mit dem Corona-Management an den Hochschulen überfordert ist.
Dass das Hochschulsystem weiter funktioniert hatte, ist dem Einsatz Vieler vor Ort in Lehre und Verwaltung zu verdanken, die Staatsregierung hat die Verantwortlichen an den Hochschulen aber mehr als nur einmal im Regen stehen lassen. Es ist alles auf Kante genäht, musste selbst die CSU-Fraktion in der Sitzung des Ausschusses für Wissenschaft und Kunst zugeben. Warum die CSU sich trotz dieser richtigen Diagnose gegen Verbesserungen beim Nachteilsausgleich für Studierende und gegen eine bessere Grundfinanzierung der Hochschulen wehrt, bleibt uns ein Rätsel.
In unserem Antrag fordern wir die Festlegung von Standards für das Studium während der Corona-Pandemie. Dass die Staatsregierung hier trotz wiederkehrender Mahnungen in den vergangenen Jahren nichts vorgelegt hat, ist ein Armutszeugnis. Es reicht eben nicht, nur Infektionsschutzregeln festzulegen, ohne aufzuzeigen, wie Studiengänge weiter studierbar bleiben sollen. Deswegen fordern wir Landtags-Grüne verbindliche Standards für digitale Lehrangebote, Lehrmaterial, aber auch Nachholprüfungen und Freischussregelungen. Erwartbar wurde das Anliegen der Grünen von den Koalitionsfraktionen der CSU und der Freien Wähler, aber auch von der AfD abgelehnt. Für die Studierenden bedeutet das, ein Semester mehr mit unklaren Rahmenbedingungen und das, obwohl allen Beteiligten klar ist, dass das kommende Sommersemester mit Sicherheit noch kein ‚normales‘ Semester werden wird.