Bildung | Wissenschaft
Besserer Lohn für Lehrkräfte
Grüner Gesetzentwurf "A13 für alle" hilft Problem des Lehrkräftemangels zu lösen
17. Februar 2023
Der Lehrkräftemangel ist im Moment das größte Problem an den Schulen. Besonders Grund- und Mittelschulen sind von ihm betroffen. Im Gegensatz zu den leeren Versprechungen der Söder-Regierung zeigt der Grüne Gesetzentwurf, der diese Woche in der zweiten Lesung im Parlament behandelt wurde, wie man die Arbeit an diesen beiden Schularten sofort attraktiver machen kann und warum das auch höchste Zeit ist.
Die Grüne Landtagsfraktion ändert mit ihrem Gesetzentwurf bereits zum Schuljahr 2023/24 die Tatsache, dass Lehrkräfte an einer Grund- oder Mittelschule schlechter bezahlt werden als ihre Kolleg*innen an den anderen Schularten. Sie verdienen momentan nämlich 600 Euro im Monat weniger. Das ist ungerecht. Denn aus dem Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schulen ergeben sich überwiegend Aufgaben, die für alle Lehrer*innen gleichermaßen gelten und die Arbeit gleichermaßen anspruchsvoll machen. Gerade die Klassen an den Grund- und Mittelschulen sind sehr heterogen und die Lehrkräfte müssen darum im Unterricht auf die unterschiedlichsten Begabungen, Lebenswelten, Lernwege und Unterstützungsbedarfe der Kinder und Jugendlichen eingehen. Momentan sind Grund- und Mittelschullehrkräfte in Bayern nur in A 12 bzw. E 12 eingruppiert, die anderen Lehrämter werden nach A13 bzw. E 13 besoldet. Zusätzlich zu der unterschiedlichen Bezahlung müssen sie auch noch mehr Pflichtunterricht halten: statt 23 nämlich 28 Stunden in der Woche. Unser Gesetzentwurf sieht darum vor, dass Grund- und Mittelschullehrkräfte bei der Bezahlung gleichgestellt werden. A13 muss für alle kommen, und zwar sukzessive in gleichmäßigen Schritten über fünf Jahre.
Ein höherer Verdienst motiviert mehr junge Leute, das Mittelschul- und Grundschullehramt zu studieren. Die Söder-Regierung stellt Verbesserungen aber erst für irgendwann nach der Landtagswahl in Aussicht. Das hat für Studienanfänger und Beschäftigte keinen Wert. Wir dürfen nicht länger warten mit der besseren Besoldung. Denn jedes Hinauszögern der besseren Bezahlung erhöht die Unsicherheit, sich für das Studium zu entscheiden. Darum haben wir neben unserem Gesetzentwurf auch einen Haushaltsantrag gestellt, damit die höhere Eingruppierung in A13 bereits zum nächsten Schuljahr kommen kann.
Zudem erfolgt die Eingruppierung in A13 in unserem Gesetzentwurf zeitgleich für Grund- und Mittelschullehrkräfte. Die Söder-Regierung will zunächst nur die Mittelschullehrkräfte in A13 eingruppieren. Damit benachteiligt sie systematisch Frauen. Wir hingegen machen uns für die gleiche Bezahlung von Frauen stark und schließen die Gender-Pay-Gap. Denn an den Grundschulen waren im Schuljahr 2019/20 über 90 Prozent Frauen. Das ergibt die Antwort des Staatsministeriums auf eine Anfrage des Abgeordneten Thomas Gehring. Würde man diese Berufsgruppe weiterhin schlechter bezahlen, käme das darum einer Geschlechterdiskriminierung gleich.
Der Grüne Gesetzentwurf sorgt für mehr Lehrkräfte, eine gerechte Entlohnung und mehr Geschlechtergerechtigkeit.