Bildung und Wissenschaft

„Totalversagen der Söder-Regierung in Sachen Chancengerechtigkeit“

ifo-Studie zu Bildungschancen – Katharina Schulze fordert mehr Unterstützung für Schulen bei Geld, Personal und auf Leitungsebene

13. Mai 2024

Die heute vom ifo-Institut vorgestellte Bildungschancen-Studie kommentieren Katharina Schulze, Fraktionsvorsitzende der Landtags-Grünen, und Gabriele Triebel, Sprecherin für Bildung.

Katharina Schulze, Fraktionsvorsitzende, sagt:

„In keinem anderen Bundesland hängt der Bildungsweg so sehr vom Elternhaus ab, wie in Bayern. Diese Ergebnisse offenbaren ein Totalversagen der Söder-Regierung in Sachen Chancengerechtigkeit! Denn sie hält noch immer an einem Schulsystem fest, das aus dem letzten Jahrtausend stammt. In diesem System bestimmen nach wie vor der Abschluss und der Geldbeutel der Eltern über den Bildungserfolg der Kinder. Wenn Kinder mit reicheren oder gebildeteren Eltern mehr als doppelt so hohe Chancen aufs Gymnasium haben wie die anderen, ist das einfach nur ungerecht. Mit der individuellen Förderung von Begabungen hat das nichts zu tun.

Wir Grüne mahnen seit langem, endlich mehr für die Chancengerechtigkeit zu tun. Schulen mit vielen benachteiligten Kindern brauchen mehr Hilfe sowohl auf der Leitungsebene, als auch bei Geld und Personal. Eine zweite Pädagogische Kraft in jeder Klasse und ein qualitativ hochwertiger und inklusiver Ganztag sind unverzichtbar! Zudem sollten Modelle für ein längeres gemeinsames Lernen geschaffen werden. Aber die Reaktion der Freie Wähler-Kultusministerin spricht für sich. Sie zieht lieber die Studienergebnisse in Zweifel, statt sich endlich mal an die eigene Nase zu fassen. Das ist schlicht Arbeitsverweigerung.“

Gabriele Triebel, Sprecherin für Bildung und stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für Bildung und Kultus, sagt:

„Der Sprung aufs Gymnasium ist in Bayern einer Elite vorbehalten. Das zeigt die ifo-Studie deutlich. Nur eines von fünf Kindern aus benachteiligten Verhältnissen schafft es Richtung Abitur. In keinem anderen Bundesland sind die Chancen so gering. Der Nachwuchs aus höher gebildeten Elternhäusern hat das Gymnasium dagegen quasi abonniert – mehr als jedes zweite Kind schafft den Übertritt.

Das ist eine Bankrotterklärung für die jahrzehntelange christlich-soziale Bildungspolitik! Es ist dramatisch, weil hinter den Zahlen die Schicksale unsere bayerischen Kinder und Jugendlichen stehen. Wir verlieren unablässig bayerische Talente! Dabei könnte man gegensteuern, etwa mit datenbasierter und alltagsintegrierter Sprachförderung in Kitas und Grundschulen und indem nach Corona eingeführte Förderangebote weiterlaufen. Es mangelt nicht an wirkungsvollen Maßnahmen, sondern nur am politischen Willen.“