Energie

Nord-Süd-Stromleitungen: Neuer Anlauf nach dreijähriger Seehofer-Blockade

<p>In dieser Woche hat die Stomnetzgesellschaft TenneT den Landtagsabgeordneten (aber auch vielen kommunalen Mandatsträgern) erste Überlegungen für die Streckenführungen der beiden HGÜ-Leitungen SüdLink und SüdOstLink vorgestellt.</p>

30. September 2016

Nach den Plänen von TenneT würden beide Leitungen zu 100 % als Erdkabel geführt werden. Tennet hat nun verschiedene mögliche Streckenführungen vorgestellt, die in den nächsten Monaten in den einzelnen Landkreisen und Gemeinden diskutiert werden sollen. Anfang April nächsten Jahres will TenneT sich dann jeweils für eine Vorzugstrasse entscheiden und diese offiziell bei der Bundesnetzagentur beantragen.
Wir Landtags-Grüne fordern schon seit Jahren die Option für die Verlegung der Leitung als Erdkabel, sind aber noch 2013 bei der schwarz-gelben Koalition damit abgeblitzt. Den 180-Grad-Schwenk auf volle Erdverkabelung halten wir für übertrieben: sicher gibt es einige naturschutzfachlich wertvolle Gebiete, bei denen es günstiger wäre, diese mit einer Freileitung zu überspannen, anstatt den Boden aufzugraben oder das Gebiet aufwändig mit einem unterirdisch gegrabenen Tunnel zu überqueren.
Die Erdverkabelung ist erheblich teurer als die Freileitung. Eine andere wesentliche Verteuerung ergibt sich aus der Seehoferschen Blockadehaltung. In diesem Jahr werden voraussichtlich ca. 1 Mrd. Euro Kosten für netzstabilisierende Maßnahmen anfallen, weil der Stromnetzausbau nur unzureichend umgesetzt ist. Diese Kosten nehmen derzeit von Jahr zu Jahr zu. Die Blockade von Horst Seehofer hat den Netzausbau um drei Jahre verzögert. Für diese Verzögerung werden die Stromkunden einige Milliarden als „Horst Seehofers Säumniszuschlag“ zu bezahlen haben.

Pressemitteilung von Martin Stümpfig


Link zu den Karten für den SüdLink:

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