Energie

Verzögerungen beim Netzausbau: Seehofer-Säumnisaufschlag für Stromkunden

„Mit den Verzögerungen bei Planung und Bau der Leitungen hat Horst Seehofer den Bürgerinnen und Bürgern einen Bärendienst erwiesen“, resümiert der energiepolitische Sprecher der Landtags-Grünen, Martin Stümpfig, nach Vorstellung der Tennet-Pläne für die Gleichstrompassagen SüdLink und SüdOstLink.</p>

27. September 2016

Da diese nun drei Jahre später fertiggestellt würden, als geplant, kommen auf die Stromkunden aufgrund teurer Ausgleichsmaßnahmen gegen Netzschwankungen (Stichwort „Redispatch“) erheblich höhere Netzentgelte zu. „Das ist ein Seehofer-Säumnisaufschlag, den die Menschen in Bayern deutlich im Geldbeutel spüren werden“, so Martin Stümpfig. Er weist nochmals darauf hin, dass die nun angestrebte Erdverkabelung von Grün-mitregierten Ländern viel früher im Bundesrat gefordert, von der CSU seinerzeit aber blockiert wurde.

Ob sich die Bürgerinnen und Bürger vor Ort nun für den zum Gelingen der Energiewende wichtigen Netzausbau gewinnen lassen, hält Martin Stümpfig noch nicht für ausgemacht. „Horst Seehofer hat sich breitbeinig hingestellt und behauptet: Diese Leitungen brauchen wir nicht“, erinnert Martin Stümpfig. „Er hat damit Vorbehalte gegen die Energiewende geschürt und den Menschen vor Ort falsche Hoffnungen gemacht.“ Bei der weiteren Planung der konkreten Trassenverläufe müsse sich auch die CSU endlich ehrlich machen: „Wir brauchen diese Hauptschlagadern für die Energiewende in Deutschland“, so Martin Stümpfig. „Hier gilt es Überzeugungsarbeit zu leisten und die Bürgerinnen und Bürger bei den Detailplanungen mitzunehmen.“