Energie

Regionaler Energiekongress in Schwandorf

„Global denken – lokal handeln“: Unter diesem Motto stand 1992 die UN-Deklaration, die unter dem Namen „Agenda 21“ bekannt wurde. Unter diesem Motto stehen auch die Energiewende und die Klimaschutzpolitik. Wie anders sollte Klimaschutz gelingen, wenn nicht in jeder Gemeinde gehandelt wird? Mit diesen Worten leitete Jürgen Mistol, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Landtagsgrünen, unseren regionalen Energiekongress am 11. Februar 2017 in Schwandorf ein. Im Mittelpunkt stand die Energiewende in den Bereichen Wärme und Strom.

16. Februar 2017

Martin Stümpfig, Sprecher für Energie und Klimaschutz, hat im ersten Fachbeitrag das Grüne Konzept für eine erfolgreiche Wärmewende vorgestellt. Er wies darauf hin, dass es in diesem Bereich erhebliche Potenziale zur Einsparung von CO2 gebe und welchen Mix aus verschiedenen Instrumenten wir benötigen, um diese zu heben.

Präsentation „Saubere Wärme“

Konzeptpapier „Saubere Wärme“

Ein wesentlicher Faktor für die Umsetzung der Energiewende seien, feste Strukturen vor Ort, so Ludwig Friedl, Geschäftsführer der Energieagentur Regensburg und Vorsitzender des Vereins der Bayerischen Energieagenturen. In seinem Vortrag stellte er die Arbeit einer regionalen Energieagentur vor und wies auf die Vorteile einer unabhängigen, niederschwelligen Beratung hin.

Präsentation „Energieagentur Regensburg“

Vor der Mittagspause stellten sich verschiedene Akteure der Wärmewende aus der Region vor. Mit dabei waren Werner Goller, Bayerischer Bauindustrieverband e.V., Dagmar Kierner, Vorstand Wohnungsbau und Siedlungswerk Werkvolk eG Amberg und Roland Wochnick, Architekt aus Amberg. Diskutiert wurde über Beratungsangebote zum richtigen Nutzerverhalten, über die Vernetzung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft sowie über neue Wege der Architektur, auch ohne viel Technik klimafreundlich zu bauen.
Im zweiten Teil des Kongresses referierte Prof. Dr.-Ing. Michael Sterner von der OTH Regensburg zum Thema „Das Stromsystem der Zukunft und die Rolle der Speicher“. Er verwies auf das theoretische Potenzial Erneuerbarer Energien in Bayern und die Möglichkeiten einer dezentralen Energiewende.

Zum Abschluss haben diese Akteure über die Energiewende im Strombereich diskutiert: Dr. Rolf Bungart, Geschäftsführer Ostwind GmbH Regensburg, Jürgen Huber, Bürgermeister Regensburg, Bernhard Schmidt, Geschäftsführer Neue Energie West sowie Markus Sporrer, Geschäftsführer SM-Energy GmbH. Die Diskussion war bestimmt von der Frustration über die Energiepolitik der bayerischen CSU-Regierung. Dennoch haben die Teilnehmer des Podiums hoffnungsvoll über neue Aktionsfelder oder Betätigungen in anderen Bundesländern gesprochen. Manche Genossenschaften versuchen etwa durch Sektorenkopplung in anderen Bereichen Fuß zu fassen, zum Beispiel durch den Bau und Betrieb von Ladesäulen. Der Windenergie wurde eine rosige Zukunft vorhergesagt, allerdings auf lange Zeit nicht in Bayern. Trotzdem wolle man weiter einstehen für die Erneuerbaren Energien – mit Selbstbewusstsein und Engagement, so die verschiedenen Teilnehmer.