Umwelt | Natur
Grüne fordern Sicherheit vor Wirtschaftlichkeit
21. Dezember 2018
Als „grob fahrlässig und unverantwortlich“ bezeichnet der unterfränkische Grünen-Abgeordnete Paul Knoblach die Abschaffung der Werksfeuerwehr im Atomkraftwerk Grafenrheinfeld. „Während das Rückbaupersonal noch bis circa 2035 mit radioaktiven Substanzen hantieren wird, werden die werkseigenen Expertinnen und Experten 2020 weggeschickt. E.ON/PreussenElektra und die BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung stellen die Wirtschaftlichkeit über die Sicherheit des verbliebenen AKW-Personals und der Umkreisgemeinden.“
Ehrenamtliche Feuerwehren aus dem Umkreis sollen nun den Brand- und Katastrophenschutz gewährleisten. Paul Knoblach fordert die Weiterbeschäftigung der Expertinnen und Experten der Werksfeuerwehr, solange während der Abbrucharbeiten noch mit radioaktiven Substanzen auf dem Gelände hantiert wird. „Dieses Spezialrisiko darf nicht auf ehrenamtliche Feuerwehrleute verlagert werden, die hier bei Einsätzen unvertretbar hohe Risiken eingehen müssen!“ Solange man noch mit Bränden, Explosionen und Wasseraustritten rechnen muss, brauche es werkseigene Fachkräfte vor Ort. „Die atomaren Altlasten dürfen nicht der Allgemeinheit vor die Füße geworfen werden. Sicherheit vor Wirtschaftlichkeit“, so Paul Knoblach.
Paul Knoblach sieht in dem Vorgang von Grafenrheinfeld einen drohenden Präzedenzfall für andere AKW-Standorte in Bayern: „Wenn das in Grafenrheinfeld durchgeht, werden sich die AKW-Betreiber auch bei den Anderen schnell aus dem Staub machen. Wir werden dieses Thema auch im Landtag diskutieren.“