Energie | Klima
Söder-Regierung in der Windkraft-Flaute
Martin Stümpfig: Windkraftzubau 2018 reicht gerade mal für einen halben Tag Industriestrom – „10-H muss weg!“
15. Februar 2019
Die Windkraft in Bayern liegt am Boden – und mit ihr die Energiewende. Seit April 2018 gab es keinen einzigen Antrag auf Errichtung einer Windkraftanlage. Im letzten Jahr hat sich zudem der Niedrigrekord von 2017 mit nur 8 Anträgen pro Jahr nochmals wiederholt. Dies geht aus einer Antwort Wirtschaftsministeriums auf eine Anfrage des energiepolitischen Sprechers der Landtags-Grünen, Martin Stümpfig, hervor (Anlage).
„Die Söder-Regierung hat sich selbst in die absolute Windkraft-Flaute manövriert“, kritisiert Martin Stümpfig und nimmt dabei Bezug auf das umstrittene 10-H-Windkraftabstandsgesetz. Seit dieses 2014 eingeführt wurde, sank die Zahl der Genehmigungen und der neu errichteten Anlagen in Bayern rapide. 2018 wurden gerade einmal acht Anlagen mit einer Gesamtleistung von 23 Megawatt neu errichtet. Martin Stümpfig: „Die Windräder, die 2018 errichtet wurden, erzeugen im Jahr so viel Strom, wie die bayerische Industrie an einem halben Tag verbraucht. Das ist schon industriepolitischer Irrsinn – von den ökologischen Versäumnissen ganz zu schweigen.“
Die Landtags-Grünen fordern deshalb mit Nachdruck, der Windkraft in Bayern wieder das Fenster zu öffnen. „Wozu noch auf eine Evaluation im Herbst warten? Diese Zahlen sprechen Bände – das 10-H-Abstandsgesetz gehört in die Tonne. Bayern als moderner Industriestandort sollte auch bei der Energiewende selbstbewusst vorangehen und so viel Strom wie möglich im eigenen Land erzeugen“, so Martin Stümpfig. „10-H muss weg und neue Ausschreibungsregeln müssen her, damit auch wir vom umweltfreundlichen und auf Dauer günstigen Windstrom profitieren.“