„Historischer Tag für Deutschland“

„Der 15. April ist ein historischer Tag für Deutschland. Wir schlagen das Kapitel Atomkraft zu und brechen auf in ein nachhaltiges und sicheres Energiezeitalter“, sagt Ludwig Hartmann, Fraktionsvorsitzender der Landtags-Grünen, zum deutschen Atomausstieg am kommenden Samstag. „Die Energie-Zukunft ist erneuerbar. Endlich stehen Lösungen im Mittelpunkt, die auch morgen noch tragen: Wir sichern die Zukunft des Industrielandes Bayerns, schaffen zukunftsfeste Arbeitsplätze und neuen Wohlstand für unsere Kinder und Enkel.“

Schon jetzt habe die Atomkraft in der Energieversorgung Deutschlands keine Rolle mehr gespielt. So wurde beispielsweise der Strom aus Isar 2 in den vergangenen drei Monaten gar nicht gebraucht: In der Summe wurde in dieser Zeit mehr Strom nach Österreich geliefert als durch Isar 2 überhaupt produziert worden war. Ludwig Hartmann: „Wir sind gut aufgestellt für ein Morgen ohne Atomstrom. Die Energieversorgung der Zukunft wird auch in Bayern auf Erneuerbaren Energien aufbauen. Allerdings muss der Freistaat aufgrund der massiven Blockade der CSU bei der Windenergie noch viel aufholen.“ Der weltweite Trend gehe eindeutig gegen fossile und nukleare Technologien. „Den Erneuerbaren gehört die Zukunft. Das hat auch die Wirtschaft schon lang erkannt.“

Mit dem Ausstieg ende allerdings nicht die Verantwortung. „Die Endlagerung des strahlenden Atommülls steht noch vor uns“, so Ludwig Hartmann. Die hochradioaktiven Abfälle aus allen in Deutschland betriebenen AKW stehen verteilt über das Land in 16 Zwischenlagern. „Was wir damit tun, wo sich ein Endlager anbieten könnte und wer das bezahlt – darüber reden die Befürworter der Atomkraft komischerweise nie. Strom für ein paar Jahrzehnte, tödlicher Atommüll für Jahrtausende – das ist kein Zukunftskonzept.“ Umso wichtiger sei es, dass das Ende der Atomkraftnutzung nun auch die Zunahme des Atommülls begrenze. Mit dem Atomausstieg gewinne Deutschland mehr Sicherheit und Unabhängigkeit.