Rechtsextremismus

Aufarbeitung der NS-Vergangenheit als gemeinsames Ziel: Besuch der Landtagsgrünen im IfZ

<p><strong>Seit vielen Jahren setzen wir uns für eine lückenlose Aufklärung und Aufarbeitung der NS-Geschichte ein. Dieses Ziel teilen sie mit dem Münchner Institut für Zeitgeschichte (IfZ).</strong> Bei einem Besuch im IfZ informierten sich die drei Abgeordneten Sepp Dürr, Katharina Schulze und Jürgen Mistol nun unter anderem über den derzeitigen Stand des wissenschaftlichen Editionsprojekts der Hetzschrift „Mein Kampf“.<br>

28. März 2014


„Die Verbindungen zwischen der politischen Arbeit der grünen Landtagsfraktion und der historischen Forschung am IfZ sind vielfältig“, betonte der kulturpolitische Sprecher Sepp Dürr gleich zu Beginn des Besuchs. Als Beispiele ließen sich sein Einsatz für eine Erweiterung des vom IfZ verantworteten Dokumentationszentrums am Obersalzberg oder die erfolgreiche Initiative zur Einrichtung einer Historikerkommission nennen, die die braunen Kontinuitäten in der bayerischen Verwaltung der Nachkriegszeit aufarbeiten soll. Hier werden die Historiker und Historikerinnen des IfZ eine ebenso prägende Rolle spielen, wie schon bei der von den Grünen unterstützten Arbeit am Editionsprojekt der Hetzschrift „Mein Kampf“.

Insbesondere dieses Projekt hat in den letzten Wochen und Monaten immer wieder für Diskussionen gesorgt - nicht zuletzt, seitdem sich die Staatsregierung über einen einstimmigen Beschluss des Landtags hinweggesetzt und die Unterstützung der Edition eingestellt hat. Wie kurzsichtig diese Entscheidung ist, zeigten die Ausführungen von PD Dr. Magnus Brechtken (Stellvertretender Direktor) und Thomas Vordermayer (Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Editionsprojekt). In ihren Präsentationen betonten sie die große Bedeutung der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit den Grundlagen der NS-Ideologie und deren Entmystifizierung. Ziel sei es deshalb, die Edition spätestens Ende 2015 vorzulegen, wenn der Urheberrechtsschutz für „Mein Kampf“ erlischt.

Um die Erforschung der NS-Verbrechen – und vor allem des Holocaust – weiter zu stärken und die Vernetzung in diesem Bereich auszubauen, hat das IfZ im Sommer 2013 zudem ein Zentrum für Holocaust-Studien eingerichtet. PD Dr. Frank Bajohr, der Leiter des Zentrums, sowie seine Stellvertreterin, Dr. Andrea Löw, stellten die Ziele und (Zukunfts-) Pläne der noch jungen Institution vor. Derzeit befinde sich das Zentrum in einer Vorlaufphase, man erhoffe sich jedoch eine dauerhafte Verankerung und spätestens ab 2017 eine verlässliche Finanzierung durch Bund und Land. Sepp Dürr sagte dem IfZ für diesen Plan bereits die Unterstützung der Landtagsgrünen zu: „Wir werden uns auf jeden Fall dafür einsetzen, dass dieses wichtige, überfällige und vielversprechende Projekt erfolgreich ist.“