Rechtsextremismus

Oktoberfest-Attentat: Ermittlungen wiederaufnehmen!

<p><strong>Die Einzeltäter-Theorie wird immer unwahrscheinlicher.</strong> Das offizielle Ermittlungsergebnis zum Oktoberfest-Attentat wird durch neue Erkenntnisse erneut ins Wanken gebracht. Wie <a href="http://www.br.de/fernsehen/bayerisches-fernsehen/sendungen/kontrovers/oktoberfest-attentat-geheimdienst-100.html">ein Kontrovers-Beitrag berichtet</a>, konnten erstmals BND-Akten gesichtet werden. Darin sei von Kontakten im Libanon zwischen der ‚Wehrsportgruppe Hoffmann‘ und italienischen Rechtsextremisten die Rede, die über mögliche Anschläge in Deutschland und Italien gesprochen hätten.

16. Januar 2014

"Warum wurde diesen Hinweisen damals nicht nachgegangen?", fragt Katharina Schulze, Sprecherin für Strategien gegen Rechtsextremismus. "Mit den neusten Erkenntnissen wird die offizielle Einzeltäter-Theorie immer zweifelhafter, wir fordern deswegen erneut eine Wiederaufnahme der Ermittlungen."

Genau wie bei der NSU-Mordserie hatten die Ermittlungsbehörden auch beim Oktoberfestattentat zunächst in die falsche Richtung recherchiert. Später wurde bereitwillig eine der damaligen Staatsregierung gefällige Einzeltäterthese aufgestellt. Bis heute blieben so trotz der Schwere des Anschlags viele Fragen unbeantwortet – vor allem zu den Hintergründen der Tat. "Viel zu lange wurden in Bayern wichtige Akten unter Verschluss gehalten. Wir aber sind den Opfern und ihren Familien und Freunden eine lückenlose Aufklärung schuldig", so Katharina Schulze. "Diese ist auch deshalb unverzichtbar, da jeder Verdacht auf Versäumnisse oder Vertuschungsaktionen im Laufe der Ermittlungen das Vertrauen in die staatlichen Behörden – und damit in unsere Demokratie – massiv erschüttert."

Gerade in Bayern gibt es eine erschreckende Tradition rechtsextremer Gewalttaten und Morde. Katharina Schulze: "In Bayern werden rechtsextreme Straf- und Gewalttaten schon beinahe traditionell verharmlost und bagatellisiert – frei nach dem Motto 'auf dem rechten Auge blind'. Es wird bewusst ausgeblendet, dass der Rechtsextremismus in Bayern bis heute das größte Sicherheitsproblem darstellt."

lm


Licht ins Dunkel! Das Oktoberfest-Attentat darf kein blinder Fleck bleiben (Themenspecial der Landtagsfraktion mit Links und Hintergrund-Informationen)