Gleichstellung und Queer

Gewaltbetroffene Frauen: Ausweitung Hilfesysteme nicht weiter verschleppen

<p>München (21.7.2016/lmo). „Bei der Aufstockung der Frauenhausplätze und Ausweitung des Hilfesystems für von Gewalt betroffene Frauen stehen wir hier in Bayern beschämend schlecht da“, erklärt die frauenpolitische Sprecherin der Landtags-Grünen, Verena Osgyan und verweist auf Zahlen in diversen grünen Anfragen. „Die CSU-Regierung verschleppt Maßnahmen ein ums andere Mal.“<br>

21. Juli 2016


Grüne Anträge wurden mit dem Verweis abgelehnt, man müsse zunächst einmal den Bedarf prüfen. Dann wurde endlich – auf grüne Initiative – eine Studie dazu in Auftrag gegeben, „die wiederum monatelang im Giftschrank lag, weil die Ergebnisse wesentlich prekärer waren, als die CSU dachte“. Es erleben alljährlich ca. 140.000 Frauen in Bayern sexuelle oder körperliche Gewalt, 90.000 davon werden schwer misshandelt. „Die Zahlen der von Gewalt betroffenen Frauen sind erschreckend“, so Verena Osgyan. „Trotzdem wird jede zweite Frau abgewiesen, wie die Studie jetzt bestätigt und sogar die CSU-Ministerin zugeben musste.“

Der Bericht des Institut für empirische Soziologie an der Universität Erlangen-Nürnberg wurde dann im April 2016 – wiederum nur auf parlamentarischen Druck – veröffentlicht und enthielt neben den erschreckenden Zahlen auch konkrete Handlungsvorschläge. „Und was macht die CSU? Anstatt zu handeln, wird eine Arbeitsgruppe eingesetzt“, so Verena Osgyan. „Deren Bericht soll jetzt erst Ende 2017 kommen – das spricht der Not gewaltbetroffener Frauen Hohn und Spott: Diese Verschleppungstaktik muss nun endlich ein Ende haben.“

Die Landtags-Grünen fordern, die konkreten Handlungsempfehlungen der Bedarfsstudie sofort umzusetzen, um damit die Versorgungssituation der gewaltbetroffenen Frauen endlich zu verbessern. Verena Osgyan wird weitere Anträge stellen: „Wir müssen unserer staatlichen Fürsorgepflicht nachkommen: Durch mehr Frauenhausplätze und -personal und einer Ausweitung des Hilfesystems.“

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