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Frauen vor Gewalt schützen
Katharina Schulze fordert mehr Geld für Frauenhäuser und -notrufe und Erfassung von Gewalt gegen Frauen in Kriminalstatistik
21. November 2018
Jeden dritten Tag stirbt in Deutschland eine Frau durch häusliche Gewalt. 110.000 Frauen wurden 2016 Opfer von Mord, Totschlag, Körperverletzung, Bedrohung, sexueller Nötigung oder Vergewaltigung im häuslichen Umfeld. In Bayern wurden 2016 15.370 Frauen Opfer häuslicher Gewalt (Anfrage Verena Osgyan). Dazu kommt eine erhebliche Dunkelziffer.
„Es ist ein himmelschreiender Skandal, dass für Unterstützungsmaßnahmen für Frauen so wenig Geld bereitgestellt wird“, erklärt die Fraktionsvorsitzende der Landtags-Grünen, Katharina Schulze. „Wenn jede zweite Frau bei den Frauenhäusern wegen Platzmangel abgewiesen wird, dann ist das ein Armutszeugnis für unser Bayern. Das Hilfesystem muss ausgebaut werden – mit zusätzlichen 1,3 Millionen Euro muss die bestehende Notlage entschärft, mit vier bis fünf Millionen Euro die Finanzierungslücke geschlossen werden. Häusliche Gewalt erfordert schnelles Handeln und sichere Orte. Es fehlt eindeutig am Willen der Regierenden, denn das Geld ist da.“
Katharina Schulze kritisiert zudem, dass in der Polizeilichen Kriminalitätsstatistik (PKS) Straftaten, die aufgrund des Geschlechts einer Person ausgeübt werden, nicht gesondert erfasst werden. „Gewalt gegen Frauen ist nichts anderes als Hasskriminalität. Auch bei Beschimpfungen, Vergewaltigungsandrohungen und Übergriffigkeit auf der Straße sowie online brauchen wir genaue Zahlen, um Strategien zur Bekämpfung entwickeln zu können.“ Die Unterkategorie „Misogynie/Frauenfeindlichkeit“ muss in der PKS unter politisch motivierte Straftaten erscheinen.
Am 25. November ist wieder ‚Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen‘. Katharina Schulze: „Einmal im Jahr einen Gedenk- und Aktionstag abhalten, reicht nicht. Frauen muss geholfen werden – und zwar an jedem Tag im Jahr.“