Gleichstellung | Queer | Frauen
Für mehr Frauen in der Kommunalpolitik: Grüne fordern bessere Rahmenbedingungen
Besorgniserregende Zahlen des Landesamts für Statistik – Frauen von der Hälfte der Macht so weit entfernt wie eh und je
07. Oktober 2020
Weibliche Mandatsträgerinnen sind in bayerischen Kommunen weiterhin stark unterrepräsentiert. Das zeigt der jüngste Bericht* des Bayerischen Landesamts für Statistik. Die diesjährigen Kommunalwahlen zeigen: Nur 10 Prozent im Bürgermeisteramt sind weiblich, dazu gibt es lediglich drei von 25 gewählte Oberbürgermeisterinnen. „Seit 2014 bedeutet das einen verschwindend geringen Zuwachs von zwei Prozent beim Bürgermeisteramt und keinerlei Verbesserung beim Oberbürgermeisteramt“, erklärt der kommunalpolitische Sprecher der Landtags-Grünen, Johannes Becher. „Frauen sind von der Hälfte der Macht so weit entfernt wie eh und je.“
Auch in den kommunalen Gremien sieht die Bilanz schlecht aus. Im Gemeinderat sind gerade mal 22 Prozent weiblich, im Kreisrat 28 Prozent und im Stadtrat 34 Prozent. „Marginal höhere Werte im Vergleich zu 2014: Ein besorgniserregend schwacher Fortschritt“, findet die frauenpolitische Sprecherin, Eva Lettenbauer. „Die Hälfte der Bevölkerung muss auch angemessen abgebildet werden. Frauen bringen andere Punkte in die Debatten ein, weil sie auf eine andere Weise betroffen sind – seien es Ideen für sicheren Nahverkehr oder wohnortnahe Pflege. Das sind Fragen, die besonders auf der kommunalen Ebene eine wichtige Rolle spielen.“
Die Grünen im Landtag fordern mehr Frauen in der Kommunalpolitik und wollen dafür – wie bereits seit vielen Jahren – bessere Rahmenbedingungen für Frauen wie die bessere Vereinbarkeit von Ehrenamt und Familie. „Zudem muss konsequent gegen Drohungen an Frauen vorgegangen werden. Wenn jede vierte Frau im Wahlkampf persönliche oder verbale Angriffe erlebt hat, dann wundert es nicht, wenn Frauen vor einem Engagement in der Kommunalpolitik zurückschrecken“, so Johannes Becher.
www.statistik.bayern.de/mam/produkte/veroffentlichungen/statistische_berichte/b7000c_202051.pdf