Bilanz der Silvesternacht

Die Landtags-Grünen haben eine Bilanz der Silvesternacht abgefragt. Darunter sind auch die Werte von 32 Messstationen des Lufthygienische Landesüberwachungssystem Bayern (LÜB), das das Bayerische Landesamt für Umwelt betreibt.

Aus der Antwort auf die Anfrage der Landtags-Grünen geht hervor: 

• Die Feinstaubbelastung reißt den Tagesgrenzwert von 50 Mikrogramm/m3 teilweise um ein Vielfaches (Anlage 2). Trauriger Spitzenreiter ist hier die Messstation in Nürnberg mit 2248 Mikrogramm (Jahresmittelwert ist 17), gefolgt von mehreren in Augsburg.
• Obwohl bekannt ist, dass in der letzten Silvesternacht illegales Feuerwerk wie Kugelbomben zum Einsatz kamen, kann das CSU-Innenministerium weder zum Umfang des illegalen Feuerwerks in Bayern noch zur Menge der sichergestellten Böller eine Aussage treffen.

Florian Siekmann, Sprecher für Inneres der Landtags-Grünen, sagt:

„Unsere Städte und Gemeinden müssen endlich frei entscheiden dürfen, ob und wo geböllert werden darf. Wir trauen den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort zu, am besten zu wissen, wie das neue Jahr gefeiert werden soll. Damit entlasten wir Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten und schonen die Gesundheit unserer Mitmenschen. Die CSU darf mehr Entscheidungsfreiheit für unsere Städte und Gemeinden nicht länger blockieren.* Auch die Polizeigewerkschaften setzen sich für strengere Böllerverbote ein. Die bisherigen Regelungen sind rechtlich kompliziert und wahre Bürokratiemonster. 

Zunehmend Sorgen bereitet, dass neben illegaler Pyrotechnik auch Profifeuerwerk in die Hände von Privatpersonen gelangt, mit teils tödlichen Folgen. In Berlin war es eine Kugelbombe, in Bayern eine Feuerwerksrohrbatterie. Wir brauchen eine neue Sicherheitspartnerschaft zwischen Bayern und Tschechien, um zu verhindern, dass solche Pyrotechnik vermehrt bei uns eingesetzt wird. Bisher kann das CSU-Innenministerium weder zum Umfang des illegalen Feuerwerks in Bayern noch zur Menge der sichergestellten Böller eine Aussage treffen.

Das neue Jahr mit einem rauschenden Fest zu begrüßen ist gute Tradition, so soll es auch bleiben, aber mit mehr Rücksicht auf Mitmenschen, Tiere und Umwelt.“

Hinweise: 

Einige bemerkenswerte Stellen in der Antwort sind gelb markiert. 

*Entschieden werden muss das letztlich in Berlin.