Integration
Kluge Schutzkonzepte für Asylunterkünfte statt Kollektivquarantäne
Gülseren Demirel warnt vor „zweitem Mamming“ - Bewohnerinnen und Bewohner von Sammelunterkünften in Corona-Vorsorge einbinden
10. August 2020
Ähnlich wie Sammelunterkünfte für Saisonarbeiterinnen und -arbeiter, sind Asyl-Sammelunterkünfte besonders gefährdet, zu Hotspots für Corona-Infektionen zu werden. Gülseren Demirel fordert deshalb präventive Maßnahmen und ein intelligentes Schutzkonzept im Ansteckungsfall, um die vom CSU-Innenministerium angekündigte „Kollektivquarantäne“ für ganze Einrichtungen zu vermeiden.
„Die pauschalen Quarantäneandrohungen der schwarz-orangen Landesregierung wirken wie Strafmaßnahmen für nicht erwünschte Personen“, kritisiert Gülseren Demirel. Sie fordert CSU-Innenminister Herrmann auf, „besser die aktuellen Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts umzusetzen und die Bewohnerinnen und Bewohner der Sammelunterkünfte aktiv bei der Entwicklung von Hygiene- und Teilquarantänemaßnahmen einzubinden“. Dies sei effizienter und menschenfreundlicher als Infektionsschutz durch Drohgebärden und Zwangsmaßnahmen, die in vielen Fällen zu neuerlichen Traumatisierungen bei Geflüchteten aus Kriegs- und Krisengebieten führen könnten.
Gülseren Demirel fordert zudem, Risikogruppen endlich aus den Massenunterkünften ausziehen zu lassen und die Belegung zu entzerren, um insgesamt Ansteckungsrisiken zu minimieren. „In Mamming hat Bayern derzeit den bundesweit schlimmsten Corona-Hotspot, zurückzuführen auf ein Spreadergeschehen in Sammelunterkünften. Da sollten alle Alarmglocken schrillen“, so Gülseren Demirel, „nur mit einem klugen Konzept für die Asyl-Sammelunterkünfte lässt sich ein zweites Mamming in Bayern vermeiden.“