Soziales | Gesundheit | Pflege

Jugendarmut in Bayern anpacken!

Eva Lettenbauer: Wohnungslosenhilfe, Ausbau der Jugendsozialarbeit an Schulen und Jugendbeteiligung sowie Strukturprobleme auf dem Ausbildungsmarkt anpacken

08. Oktober 2020

 

„Jugend und Armut – zwei Begriffe, die in der Realität niemals zusammenkommen dürfen“, erklärt die jugendpolitische Sprecherin der Landtags-Grünen, Eva Lettenbauer, zum Jugendmonitor 2020. „Die Söder-Regierung muss endlich aufwachen. Die vorhandene Jugendarmut in Bayern muss angepackt werden.“

Armutserfahrungen in der Jugend bedeuten abgehängt und ausgeschlossen zu sein – sei es bei der digitalen Bildung oder auf dem Ausbildungs- und Wohnungsmarkt. Nicht nur der Jugendmonitor 2020, auch eine grüne Anfrage zeigt, wie dringlich das Problem in Deutschland „und auch in Bayern ist“, so Eva Lettenbauer. Rund 320.000 junge Menschen in Bayern zwischen 14-25 Jahren sind von Armut betroffen sind, umgerechnet ist das jedeR Fünfte (Grüne Anfrage Frage 1.3, S.4 und Frage 1.1, S.3). Seit 2010 steigen die Armutszahlen. Auch die Wohnungsnot trifft in Bayern junge Menschen besonders hart, nicht zuletzt aufgrund der hohen Mietpreise im Freistaat. JedeR Dritte in kommunalen Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe sind Jugendliche oder junge Erwachsene bis 25 Jahren (Grüne Anfrage Frage 4.3, S.9)

Eva Lettenbauer kündigt ein grünes Antragspaket an und fordert die Söder-Regierung auf, sich nicht ständig mit dem Verweis auf andere Bundesländer aus der Verantwortung zu stehlen: „Wir brauchen eine Wohnungslosenhilfe für junge Erwachsene sowie den weiteren Ausbau der Jugendsozialarbeit an Schulen in Bayern. Zudem muss die Jugendbeteiligung im Freistaat endlich vorangebracht werden.“ Außerdem müssen die Matching- und Strukturprobleme auf dem Ausbildungsmarkt angepackt werden.

Laut Jugendmonitor 2020 stehen nur 4 Prozent aller Ausbildungsstellen jungen Menschen ohne Schulabschluss offen – für diese Jugendlichen „kann von einem Überfluss an Angeboten keine Rede sein“, so Eva Lettenbauer. „Dabei ist eine abgeschlossene Berufsausbildung der wirksamste Schutz vor Armut.“