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Kita in Bayern - Civey Umfrage

Umfrage zur Situation der Kita in Bayern

04. September 2023

Die Landtags-Grünen haben eine Umfrage zur Situation der Kita in Bayern in Auftrag gegeben. 

Befragungszeitraum: 04.08. bis 24.08.2023 

Befragte Grundgesamtheit (Stichprobengröße): Personen ab 18 Jahren in Bayern (2.000) 

Zentrale Ergebnisse: 

  • Eine klare Mehrheit (54,9 Prozent) findet, die Staatsregierung setzt sich zu wenig für einen Kita- und Krippenausbau in Bayern ein. 
  • 60,1 Prozent sind der Meinung, dass die Staatsregierung sich zu wenig für gute Arbeitsbedingungen von Erzieherinnen und Erziehern einsetzt 
  • Nur 12,3 Prozent der Bürger*innen wollen, dass mehr öffentliche Gelder in Beitragsentlastungen fließen. Mehr als drei Mal so viele sehen die Mittel besser in Qualität investiert (39,8 Prozent). 36,2% Prozent halten gleichermaßen Beitragsentlastungen und Qualitätsmaßnahmen für wichtig.  
  • Um den Fachkräftemangel in Kitas zu begegnen, sprechen sich 58,3 Prozent für höhere Gehälter, 56,1 Prozent für eine attraktivere Ausbildung und 47,6 Prozent für bessere Quereinstiegsmöglichkeiten aus, 33,7 Prozent wollen, dass ausländische Abschlüsse schneller anerkannt werden. 
  • 65,3 Prozent wünschen sich eine stärkere Unterstützung der Kommunen durch den Freistaat 

Hintergrund:

In den ersten Lebensjahren wird der Grundstein für die Bildungslaufbahn und die Zukunftschancen unserer Kinder gelegt. Gute Kitas und eine starke Kindertagespflege sind deshalb kein „nice to have“, sondern essenziell für einen guten Start ins Leben für alle Kinder in Bayern. Doch die frühkindliche Bildung in Bayern ist am Limit! Zum Start des neuen Kita-Jahres fehlen rund 65.000 Betreuungsplätze und 14.000 Fach- und Ergänzungskräfte. Zu diesem Ergebnis kommen sowohl die Bertelsmann Stiftung als auch eine vom Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales beauftragte Fachkräftestudie.1
Leidtragende sind vor allem die verbliebenen Mitarbeiter*innen in Kitas und Kindertagespflege, die mehr Arbeitsbelastung schultern müssen, und die Eltern, die vergeblich auf einen Kita-Platz warten. Viele Kinder können unter diesen Bedingungen nur noch betreut statt gebildet werden, wenn überhaupt ein Platz für sie frei ist. 

Wir Grüne verlassen uns nicht darauf, dass der Fachkräftemangel bis Ende des Jahrzehnts gelöst sein könnte, wie CSU-Sozialministerin Ulrike Scharf es beschwört.2 Wir wollen auch den Kindern der jetzigen Kita-Generation ihr Recht auf Bildung zukommen lassen und eine gute frühkindliche Bildung in Bayern sicherstellen. Dafür müssen wir jetzt handeln! 

Katharina Schulze, Fraktionsvorsitzende: 

„Tausende Eltern in Bayern warten auch in diesem Jahr vergeblich auf einen Betreuungsplatz für ihr Kind. Die Söder-Regierung hatte so viele Möglichkeiten, die Kita-Krise anzugehen und in den Griff zu kriegen – sie hat nicht geliefert. Schöne Sonntagsreden helfen den Familien nicht, es braucht konkrete Maßnahmen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Wir wollen endlich wirkliche Verbesserungen schaffen und legen konkrete Schritte für den Ausbau von Kita-Plätzen und für die Gewinnung von Personal vor.“

Civey Umfrage: Kitas in Bayern