Landwirtschaft | Wald
Keine Notunterkunft für Maria und Josef
Gisela Sengl fordert angesichts immer weniger Schafhalter in Bayern bessere finanzielle Perspektive durch Weideprämien
17. Dezember 2018
Sollte es das „heilige Paar“ Maria und Josef in diesen vorweihnachtlichen Tagen auf Herbergssuche nach Bayern verschlagen, fiele die althergebrachte Unterkunftsalternative – der Schafstall – zunehmend aus. Auch im Jahr 2018 ist die Anzahl der schafhaltenden Betriebe hierzulande stark zurückgegangen – sie sank um 9,2 Prozent auf rund 2.000 – und auch die Schafbestände sind rückläufig. „Dabei ist Weideschafhaltung artgerecht und umweltfreundlich und unter Tierwohlaspekten sicher die vorbildlichste Art der Nutztierhaltung“, betont Gisela Sengl, agrarpolitische Sprecherin der Landtags-Grünen.
Die Förderung der Berufsschäferei ist deshalb schon länger ein wichtiges Anliegen der Landtags-Grünen. Gisela Sengl fordert, Mittel aus dem Kulturlandschaftsprogramm auch für die Wanderschäferei bereit zu stellen: „Schafhalter müssen ebenso selbstverständlich in den Genuss der bayerischen Weideprämie kommen, wie Milchvieh- und Rindermastbetriebe, die Sommerweidehaltung für ihre Tiere betreiben.“ Ein entsprechender Antrag der Landtags-Grünen war allerdings noch im Frühsommer 2018 von der CSU-Mehrheit abgelehnt worden.
Für Gisela Sengl ist die Angelegenheit nicht vom Tisch: „Der erneut starke Rückgang bei den Schafhaltern zeigt: Wir müssen diesem für die Landschaftspflege und den Erhalt der Artenvielfalt äußerst wertvollen Berufsstand eine bessere wirtschaftliche Perspektive eröffnen!“ Aktuelle Verdienstmöglichkeiten unter Mindestlohnniveau wirkten abschreckend auf den Berufsnachwuchs. „Es muss doch Wege geben, die inzwischen als immaterielles Kulturerbe geschützte Schafhaltung in Bayern vor dem Aussterben zu bewahren“, so Gisela Sengl, „und für den Fall der Fälle eben auch in Sachen ‚Notunterkunft für Maria und Josef‘ gerüstet zu sein…“