Landwirtschaft | Wald
Einfach mal die Sau rauslassen
Zum Start der Grünen Woche in Berlin fordern Landtags-Grüne verpflichtende Tierhaltungskennzeichnung
17. Januar 2019
Zum Auftakt der Internationalen Grünen Woche in Berlin am Freitag, fordern die Landtags-Grünen eine verbindliche staatliche Haltungskennzeichnung für alle tierischen Produkte.
Paul Knoblach, tierwohlpolitischer Sprecher der Landtags-Grünen, ist überzeugt: „Die Verbraucherinnen und Verbraucher wollen wissen, wo das Fleisch herkommt, das sie essen. Sie wollen artgerechte Haltungsformen, mehr Tierwohl und weniger Antibiotikaeinsatz, so wie es in der ökologischen Tierhaltung gang und gäbe ist. Für bessere Produkte sind Menschen auch bereit, mehr Geld auszugeben.“
Voraussetzung dafür ist eine verpflichtende Regelung, wie sie bei Hühnereiern seit 2004 besteht. „Reine Freiwilligkeit reicht nicht aus. Es schafft nur ein Wirrwarr an Phantasie-Siegeln, die oft genug Verbrauchertäuschung sind“, moniert Paul Knoblach. Er fordert Sicherheit für die Kunden: „Mit einer klaren und verbindlichen Kennzeichnung, können sich Verbraucherinnen und Verbraucher bewusst für Tierwohl und Umweltschutz entscheiden. Dazu brauchen sie aber die Sicherheit, dass sie tierische Produkte aus besserer Haltung erkennen können.“
Gisela Sengl, Sprecherin für Landwirtschaft und Ernährung, ergänzt: „Auch Landwirte, die über dem gesetzlichen Mindeststandard produzieren, profitieren von einer staatlichen Kennzeichnung. Bislang haben konventionelle Landwirte, die zu höheren Standards produzieren, keine finanziellen Vorteile. Ihr Einsatz für eine artgerechte Tierhaltung zahlt sich nicht aus, da die Kunden diese bessere Haltung nicht erkennen können. Es wäre für alle ein Gewinn. Für die Verbraucherinnen und Verbraucher, für die Tiere und die Umwelt. Nun muss die Bundesregierung endlich handeln.“