Landwirtschaft | Wald
„Reine Anbindehaltung hat keine Zukunft“
Gisela Sengl: Verbraucherinnen und Verbraucher üben über Molkereien Druck auf Milchviehalter aus – für mehr Tierwohl und Tierwürde
07. Januar 2019
„Schlecht beraten“, waren nach Ansicht der agrarpolitischen Sprecherin der Landtags-Grünen, Gisela Sengl, die milchviehhaltenden Betriebe in Bayern in den vergangenen Jahren. „Bauernverband und CSU-Landwirtschaftsministerium haben die Umstellung von der Anbinde- zur Laufstallhaltung weder gefordert, noch gefördert“, so Gisela Sengl. „Jetzt sind es letztlich die Verbraucherinnen und Verbraucher, die über die Molkereien Druck auf die Landwirte ausüben und Wohl und Würde der Kühe ins Blickfeld rücken.“
Die Landtags-Grünen begrüßen das jüngste Positionspapier von fünf Molkerei-Verbänden aus Bayern und Baden-Württemberg, die ein Ende der ganzjährigen Anbindehaltung bis zum Jahr 2030 fordern und die Betriebe bei der Umstellung auch unterstützen wollen. „Die greifbarste Unterstützung ist ein angemessener Preis für ein qualitativ hochwertiges Produkt“, unterstreicht Gisela Sengl, die ein Ende des für viele Bauern ruinösen Preiskampfs im Vertrieb fordert.
Gleichzeitig müsse die schwarzorange Landesregierung tätig werden und umstellungsbereite Betriebe mit Investitionsförderungen unterstützen. Gisela Sengl: „Die reine Anbindehaltung hat keine Zukunft. Statt hierüber wie BBV-Chef Walter Heidl lauthals zu klagen, sollten Landwirte, Bauernverband und CSU die Umstellung als Chance begreifen – und als flächendeckenden Qualitätsschub für gute Milch aus Bayern.“