Landwirtschaft | Wald
GQ-Siegel muss auch gute Tierhaltung sicherstellen
Gisela Sengl nach Anhörung zu Milchviehskandal im Allgäu für Neustart bei „Geprüfte Qualität Bayern“
24. September 2020
Einen Neustart für das Regionalsiegel „Geprüfte Qualität Bayern“ (GQ Bayern) fordert die agrarpolitische Sprecherin der Landtags-Grünen, Gisela Sengl. Sie reagiert damit auf Erkenntnisse aus der Anhörung am Donnerstag im Agrarausschuss des Landtags zum Tierwohlskandal in Allgäuer Milchviehbetrieben. Demnach hatte einer der betroffenen Betriebe bei einem Audit von GQ Bayern im August 2019 das Siegel erneut erhalten, obwohl seit dem Jahr 2017 bei Kontrollen regelmäßig Verstöße gegen das Tierschutzrecht festgestellt worden waren.
„Solche Vorgänge beschädigen das regionale Qualitätssiegel und den Ruf der bayerischen Landwirtschaft“, unterstreicht Gisela Sengl. „Wir müssen die Vergabekriterien für ‚Geprüfte Qualität Bayern‘ deutlich nach oben schrauben. Verbraucherinnen und Verbraucher sollen sich darauf verlassen können, dass ein GQ-Bayern-Einkauf echten Mehrwert bietet - qualitativ hochwertige Produkte aus einem ethisch vertretbaren Erzeugungsprozess.“
Gisela Sengl regt in diesem Zusammenhang auch den verstärkten Einsatz von Futtermitteln aus Bayern an und unterstützt eine entsprechende Petition der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, AbL (https://www.openpetition.de/petition/online/qualitaet-aus-bayern-futtermittel-aus-europa-und-mehr-tierschutz?fbclid=IwAR06rFSUh7ys8jKkTTQ8LhoxTOKZa_lX_G6BH2CqalO6ebh0CH6nofBa0u4). „Palm- oder Kokosöl hat in Aufzuchtmilch für unsere Kälber nichts verloren“, unterstreicht Gisela Sengl. „Mit konsequenter Vollmilchfütterung in der Kälberzucht oder -mast tun wir unseren Tieren etwas Gutes, halten die Wertschöpfung in Bayern und beteiligen uns nicht an der unverantwortlichen Abholzung unserer Regenwälder. Auch dieses Aufzuchtkriterium sollte Bestandteil des GQ-Siegels werden.“