Landwirtschaft | Wald
Landwirtschaftsschulen erhalten, digitale Chancen nutzen
Gisela Sengl fordert Moratorium bei geplanter Schließung landwirtschaftlicher Fachschulen
20. Juli 2020
Zunehmend verärgert zeigt sich die agrarpolitische Sprecherin der Landtags-Grünen, Gisela Sengl, von der breitflächigen Schließung bayerischer Landwirtschaftsschulen. Diese sollen auf nur noch 20 Standorte reduziert werden. Dass wichtige Einrichtungen in landwirtschaftlichen Hochburgen wie Schwaben, dem Allgäu und Niederbayern aufgegeben werden, empfindet sie als „schleichenden Ausstieg der Staatsregierung aus der landwirtschaftlichen Ausbildung und Bremsklotz beim zukunftsfesten Umbau unserer Landwirtschaft“.
Gisela Sengl kritisiert die offensichtlich fehlende Rücksprache mit den Schulleitungen der von einer Schließung betroffenen Einrichtungen und den verengten Blick auf die lokalen Schülerzahlen. „Solche Entscheidungen müssen gut vorbereitet und mit den Betroffenen abgestimmt sein. Einsame Beschlüsse in grauen Amtsstuben werden den Erfordernissen draußen oft nicht gerecht“, findet Gisela Sengl.
Sie fordert ein Moratorium für alle Standorte und eine Überprüfung, inwieweit durch moderne, digitale Lernkonzepte die individuellen Stärken der unterschiedlichen Einrichtungen zusammengeführt und bayernweit ausgespielt werden können. Zudem müsse die Staatsregierung der Aus- und Weiterbildung in der ökologischen Landwirtschaft mehr Ressourcen zur Verfügung stellen und diesen Fachbereich zum generellen Schwerpunkt jeglicher landwirtschaftlichen Ausbildung zu machen. „Erst wenn wir einen neuen Ausbildungsplan und neue Ausbildungskonzepte haben, kennen wir den tatsächlichen Bedarf an Fachschulen“, so Gisela Sengl.