Landwirtschaft | Wald
Streit um Agrarflächen: „Dürfen Krisen nicht gegeneinander ausspielen“
Gisela Sengl zur anhaltenden Debatte um eine Aussetzung der Flächenstilllegung in Bayern, um drohende Ernteausfälle in der Ukraine zu kompensieren.
16. März 2022
Zum Vorstoß von CSU und FW, künftig alle zur Verfügung stehenden landwirtschaftlichen Flächen zu bewirtschaften, erklärt die agrarpolitische Sprecherin der Landtags-Grünen, Gisela Sengl: „Noch immer wird über eine Aussetzung der Flächenstilllegung in Bayern diskutiert. Dabei ist der Vorstoß von CSU und Freien Wählern reine Symbolpolitik“, sagt die agrarpolitische Sprecherin Gisela Sengl zur Forderung, alle zur Verfügung stehenden landwirtschaftlichen Flächen intensiv zu bewirtschaften, um drohende Ernteausfälle in der Ukraine auszugleichen. „Mengenmäßig hätte eine solche Nutzung keinerlei Auswirkung. Laut Expertenrechnungen könnten in Deutschland damit maximal bis zu drei Prozent der Ausfälle kompensiert werden.“
Die Flächenstilllegungen hingegen dienten dem notwendigen Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen: „Klimakrise und Artenschwund bleiben neben Krieg unsere zwei größten Bedrohungen. Wir dürfen diese Krisen nicht gegeneinander ausspielen“, warnt Gisela Sengl. Es stelle sich vielmehr die Frage, warum so viel Getreide in den Futtertrögen lande. „Bei uns wird ein enormer Anteil der Anbaufläche für Futtermittel für die intensive Tierhaltung genutzt. Es muss doch jedem klar sein, dass es besser wäre, mehr Brotgetreide anzubauen anstatt Futtergetreide. Dieses könnten wir dann direkt für die menschliche Ernährung nutzen.“