Landwirtschaft | Wald
Grenzschließungen stoppen, Holztransporte erleichtern
Hans Urban verweist in offenem Brief an die Minister Seehofer, Herrmann und Kaniber auf coronabedingte Probleme der Holzbranche
08. Mai 2020
Die oberbayerische Holzwirtschaft kämpft infolge der Coronakrise mit massiven Absatzproblemen. „Die Waldbauern können ihr Holz infolge der Grenzschließungen und -kontrollen nur mit hohem Aufwand an ihre Hauptabnehmer, die österreichischen Sägewerke liefern“, berichtet Hans Urban, forstpolitischer Sprecher der Landtags-Grünen. Der hierdurch steigende Preis des Holzes lasse die Nachfrage in Österreich sinken. „Viel Holz bleibt deshalb schlicht im Wald liegen und ist der perfekte Nährboden für eine massive Ausbreitung des Borkenkäfers“, warnt Hans Urban.
In einem offenen Brief (Anhang) an den für das Grenzregime zuständigen CSU-Bundesinnenminister Horst Seehofer und die bayerischen CSU-Minister Michaela Kaniber (Forst) und Joachim Herrmann (Innen), fordert Hans Urban ein Ende der Grenzschließungen und -kontrollen in der jetzigen Form und eine vereinfachte Ausfuhr für bayerisches und deutsches Holz in die Nachbarländer. Österreich ist laut Hans Urban der Hauptabnehmer für bayerisches Rundholz; im Jahr 2018 wurden zwei Millionen Festmeter in das Nachbarland geliefert. Unterstützt wird die Forderung des grünen Forstexperten von Alexander Necker, Geschäftsführer der Waldbesitzervereinigung Holzkirchen: „Es ist für Waldbesitzer, Fuhrunternehmen und Sägewerke existentiell wichtig, dass die nicht unerheblichen Schadholzmengen aus dem Sturm Sabine und Folgestürmen, die jetzt noch im Wald und an der Forststraße liegen, schnellstmöglich und auf dem kürzesten Weg an unsere Partnersägewerke in Tirol geliefert werden können. Diese Sägewerke produzieren derzeit und brauchen das Holz. Der ab April wieder schwärmende Fichtenborkenkäfer verschärft die Situation erheblich. Wirtschaftlich verheerende Folgen für unsere Waldbesitzer sind zu befürchten.“