100 Prozent Klimaschutz

Der Wald ist multifunktional, ein Alleskönner. So bezeichnet ihn jedenfalls die CSU und fordert: Der Wald soll nachhaltig und wirtschaftlich bewirtschaftet werden können, also Holz liefern, als Kohlenstoffsenke dienen, Wasser speichern, Sauerstoff produzieren, die Landschaft prägen, uns Menschen zur Erholung dienen und als Lebensraum die Artenvielfalt schützen und sichern.

Das sind ziemlich viele Aufgaben – vielleicht zu viele? -  und selbst für einen gesunden Wald schwer zu meistern. Doch nur ein Fünftel unseres Waldes ist gesund, über die Hälfte ist stark geschädigt und leidet an den Auswirkungen des Klimawandels. Trockenheit und Schädlingsbefall setzen ihm extrem zu. Der Wald ist angeschlagen und braucht unseren Schutz. Dazu gehört ein Umdenken hin zu mehr Ökologie bei der Waldbewirtschaftung, vor allem im Staatswald. Dazu gehört auch ernsthafter Klimaschutz, denn vorhergesagte, mögliche Temperaturentwicklungen verschärfen die Lage bedrohlich. In unserem Antrag „Baumartenwahl im Klimawandel“, dem mehrheitlich zugestimmt wurde, fordern wir, darauf einzugehen und über die Folgen und Anpassungsmöglichkeiten zu berichten. Doch trotz aller Anpassung wird es ohne einen massiven Ausbau von Klimaschutzmaßnahmen nicht gehen.

In allen Debatten wird die Staatsregierung nicht müde zu betonen, dass nachhaltige Waldbewirtschaftung aktiver Klimaschutz sei. Das ist sicher richtig, kann aber die seit Jahrzehnten gemachten Versäumnisse beim Klimaschutz nicht kompensieren.

Die Waldbesitzer*innen haben dank finanzieller Mittel und Unterstützung in den letzten Jahren Enormes geleistet, um die Krisen zu bewältigen. Aber angesichts des Klimawandels wird die Krise zum Dauermodus und alles was uns lieb und teuer ist am Wald, ist verloren, wenn es keine Wälder mehr gibt.

Der Wald kann nicht mehr, und schon gar nicht mehr alles. Es wird Zeit, dass die CSU diese Tatsache anerkennt und am besten schon ab heute endlich damit anfängt, das Klima und damit den Wald zu schützen. Unsere konkreten Vorschläge dazu liegen auf dem Tisch.