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Tote Tiere in Bad Aibling: Grüne fordern Konsequenzen aus wiederholtem Tierqual-Skandal in Bayern

Landtags-Grüne reagieren entsetzt auf den erneuten Fund zahlreicher toter Rinder im Landkreis Rosenheim

10. April 2025

Landtags-Grüne reagieren entsetzt auf den erneuten Fund zahlreicher toter Rinder im Landkreis Rosenheim

Nach dem erneuten grausamen Fund toter Rinder auf einem Bauernhof in Bad Aibling ist für die Grünen-Fraktion im Bayerischen Landtag klar: Der Freistaat hat ein massives, systemisches Problem beim Schutz von Nutztieren – und die bisherigen politischen Reaktionen bleiben völlig unzureichend.

Zum wiederholten Mal innerhalb weniger Wochen entdeckten Behörden tote und schwer vernachlässigte Tiere – und das nicht durch Kontrollen, sondern weil aufmerksame Bürger*innen den Alarm schlagen. Dieses System versagt auf ganzer Linie. Die Zustände in Bad Aibling und zuletzt in Griesstätt zeigen, dass Tierquälerei in Bayern zu oft unentdeckt bleibt – bis es zu spät ist.

Ministerien schieben Verantwortung hin und her

Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) zeigt sich zwar offen für die Forderung nach einem bayerischen Tierschutzbeauftragten, doch aus Sicht der Grünen braucht es mehr als Debattenbereitschaft. 

„Die Einstellung zusätzlicher Amtstierärztinnen ist gut, reicht aber bei weitem nicht aus. Es braucht endlich ein Kontrollsystem, das nicht nur auf Hinweise aus der Bevölkerung reagiert, sondern proaktiv schützt und verhindert“,* sagt Mia Goller, agrarpolitische Sprecherin der Grünen-Landtagsfraktion.

Scharfe Kritik üben die Grünen auch an Agrarministerin Michaela Kaniber (CSU), die die Verantwortung stets dem Umweltministerium zuschiebt. Die Landwirtschaftsministerin kann sich beim Thema Tierhaltung nicht aus der Verantwortung stehlen. Tierschutz ist ein Prüfstein für die Glaubwürdigkeit unserer Landwirtschaftspolitik, betonen die Grünen: Wer wegsieht oder Verantwortungen weiterreicht, macht sich mitschuldig.

Strukturelle Änderungen gefordert

Für die Grünen ist klar: Ein funktionierender Tierschutz braucht klare Regeln, flächendeckende Kontrollen und wirksame Konsequenzen. Mia Goller betont: 

„Solche Fälle wie in Bad Aibling sind keine Einzelfälle mehr – sie sind ein alarmierendes Muster. Der Staat muss seiner Verantwortung gerecht werden – im Sinne der Tiere, aber auch der vielen Landwirtinnen und Landwirte, die verantwortungsvoll wirtschaften.

Die Grünen fordern:

  • Einen unabhängigen bayerischen Tierschutzbeauftragten mit klaren Kompetenzen
  • Einen verpflichtenden Sachkundenachweisfür alle, die Tiere halten
  • Mehr präventive Unterstützung für Betriebe – statt nur repressiver Maßnahmen
  • Konsequente Schließung bei gravierenden Verstößen