Kultur und Heimat

Ausschuss folgt grüner Forderung nach Stärkung der Provenienzforschung

<p><strong>Im Ausschuss für Wissenschaft und Kunst fand die grüne Forderung nach Stärkung der Provenienzforschung fraktionsübergreifend Zustimmung.</strong> <a href="https://www.bayern.landtag.de/www/ElanTextAblage_WP17/Drucksachen/Basisdrucksachen/0000001500/0000001885.pdf">In einem Antrag</a> hatten die Grünen schon vor der Sommerpause von der Staatsregierung verlangt, sich auf Bundesebene für die Erschließung und Digitalisierung forschungsrelevanter Archivalien und Quellen und die Einrichtung einer zentralen, die einzelnen Projekte zusammenführenden Arbeitsstelle einzusetzen und zudem in Ba

02. Oktober 2014

yern ein Provenienzforschungsnetzwerk zu initiieren und zu unterstützen.

Wie in der Ausschussdiskussion bekannt wurde, ist der Forschungsverbund bereits auf den Weg gebracht. „Offensichtlich brauchte es unseren Anstoß, dass die Regierung tätig wird“, erklärte der kulturpolitische Sprecher Sepp Dürr. Obwohl sie gleich nach Bekanntwerden des Falls Gurlitt versprach, ihr Engagement bei der Provenienzrecherche zu erhöhen, habe die Staatsregierung bisher wenig unternommen, kritisierte Sepp Dürr. Über ihren Gesetzentwurf zur Erleichterung der Restitution von NS-Raubkunst, der im Bundesrat eingebracht wurde, würden nicht einmal die unionsgeführten Bundesländer diskutieren wollen, im eigenen Zuständigkeitsbereich verweigere sie notwenige Neueinstellungen.

„Es ist unglaublich, dass die staatlichen Sammlungen und Museen in 15 Jahren nur 23 Kunstwerke restituiert haben“, meinte Dürr. Nach wie vor seien auch die Hilfen für die nichtstaatlichen Museen bei der Suche nach Raubkunst und die Mittel für Forschungsprojekte, die den Kunsthandel untersuchen, viel zu gering.
In Gesprächen mit WissenschaftlerInnen, u.a. beim Besuch des Zentralinstituts für Kunstgeschichte, wurde den Grünen gegenüber beklagt, dass es trotz der im letzten Jahr durch Bund und Länder bewilligten zusätzlichen Mittel immer noch zu wenige Fachstellen gebe. Daneben wurden auch Defizite angesprochen, die ohne große Kosten zu beheben wären, aber die Arbeitsbedingungen für die Forschenden erheblich verbessern könnten.

„Die Staatsregierung muss daheim und auf Bundesebene endlich aktiv werden, um die Rahmenbedingungen für die Provenienzforschung zu verbessern“, sagte Dürr. Die Ausschussmitglieder teilten diesen Wunsch. Bis Ende März nächsten Jahres soll die Regierung dem Ausschuss über ihre Bemühungen berichten. Die Grünen stellten deshalb ihren Antrag zurück.



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